Steirer mischen mit

Am Weg zur Großmacht: Vietnam zieht Firmen an

Steiermark
18.10.2022 11:00

Die steirische Politik und Wirtschaftskapitäne zeigen in Vietnams pulsierender Hauptstadt Hanoi auf. Wo sie besonders große Chance sehen - und warum man auf den Straßen gut aufpassen muss.

Wer in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi unterwegs ist, muss aufmerksam sein und starke Nerven haben: Ein Großteil der gut acht Millionen Einwohner flitzt mit Mopeds oder Motorrädern im Schatten von Hochhäusern und prächtigen Bauten aus der französischen Kolonialzeit durch die Mega-Stadt.

Verkehrsregeln spielen dabei eine untergeordnete Rolle, und aufgepackt wird, was geht: ob die ganze Familie, Hühnerkäfige oder Reissäcke. Gut 50 Millionen (!) solcher Gefährte sollen im ganzen Land unterwegs sein.

Mopeds sind in Vietnam Fortbewegungsmittel Nummer 1. (Bild: Christian Jauschowetz)
Mopeds sind in Vietnam Fortbewegungsmittel Nummer 1.

Vietnam wächst am stärksten
Laut, hektisch, aber auch in Aufbruchstimmung präsentiert sich die südostasiatische Metropole, wo eine rund 40-köpfige steirische Delegation die erste Station ihrer Wirtschaftsreise durch Vietnam macht. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) sowie steirische Unternehmer und Wirtschaftsprofis sind die weite Reise angetreten, um Exportchancen auszuloten, Handelsbeziehungen zu vertiefen und vor allem mit steirischem Know-how in wichtigen Zukunftstechnologien aufzuzeigen.

Und das aus gutem Grund: Die Steiermark lebt vom Export und engen wirtschaftlichen Banden auf der ganzen Welt. Da darf Vietnam, eine der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften in Asien, nicht fehlen.

Klaus Ferk erobert für die weststeirische Bauer-Gruppe schon seit acht Jahren Vietnam. Bauer stattet die großen Agrarbetriebe mit Gülletechnik und Lösungen zur effizienten Bewässerung aus. (Bild: Christian Jauschowetz)
Klaus Ferk erobert für die weststeirische Bauer-Gruppe schon seit acht Jahren Vietnam. Bauer stattet die großen Agrarbetriebe mit Gülletechnik und Lösungen zur effizienten Bewässerung aus.
Christa Zengerer, Chefin des Mobilitätsclusters: „Prognosen besagen, dass bis 2025 in Vietnam jährlich bis zu 800.000 Fahrzeuge verkauft werden, verglichen mit knapp 290.000 im Jahr 2018. Der steirische Autocluster kann hier ein relevanter Partner werden und profitieren.“ (Bild: Jauschowetz Christian)
Christa Zengerer, Chefin des Mobilitätsclusters: „Prognosen besagen, dass bis 2025 in Vietnam jährlich bis zu 800.000 Fahrzeuge verkauft werden, verglichen mit knapp 290.000 im Jahr 2018. Der steirische Autocluster kann hier ein relevanter Partner werden und profitieren.“
Christoph Ludwig, Chef der SFG: „Wir wollen Unternehmen dazu ermutigen, neue Märkte zu erschließen - dabei ist Vietnam hochinteressant. Nicht nur als Partner in der Zulieferung, sondern dank einer wachsenden Mittelschicht auch als Absatzmarkt.“ (Bild: Jauschowetz Christian)
Christoph Ludwig, Chef der SFG: „Wir wollen Unternehmen dazu ermutigen, neue Märkte zu erschließen - dabei ist Vietnam hochinteressant. Nicht nur als Partner in der Zulieferung, sondern dank einer wachsenden Mittelschicht auch als Absatzmarkt.“
Herbert Ritter: Der Vizepräsident der WK Steiermark ist in doppelter Funktion vor Ort: Als neuer Eigentümer der P&P Industries (Raaba) lotet er Potenzial für die Aufbereitung von Schwefelsäure in der Industrie aus. (Bild: Christian Jauschowetz)
Herbert Ritter: Der Vizepräsident der WK Steiermark ist in doppelter Funktion vor Ort: Als neuer Eigentümer der P&P Industries (Raaba) lotet er Potenzial für die Aufbereitung von Schwefelsäure in der Industrie aus.

Ein Agrarland am Weg zur Industrie-Großmacht
Der Zeitpunkt der Reise trifft sich gut: Heuer feiert man 50-jähriges Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich und Vietnam.

„Vietnam ist ein stark agrarisch geprägtes Land, 60 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft oder der Fischerei. Die Wirtschaftsstärke geht aber von der Industrie aus“, erläutert Dietmar Schwank, Wirtschaftskammer-Delegierter in Vietnam. Aktuelle Trend-Felder des aufstrebenden Landes, wo steirisches Know-how gefragt ist, seien vor allem Infrastruktur, Industrie, Mobilität, Energie und Umwelttechnik.

„Beide Seiten werden profitieren“
Einige steirische Vorreiter gibt es schon - allen voran Vorzeigeunternehmen wie die Andritz AG, AVL List, Magna, Voestalpine oder Anton Paar -, doch es schlummert noch viel Potenzial. Vor allem im Bereich der grünen Technologien, „eine Kernkompetenz der steirischen Wirtschaft“, wie Landesrätin Eibinger-Miedl vor den Spitzen der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer erklärte. Und: „Jetzt sind wir hier, um unsere Beziehungen zu vertiefen. Davon werden beide Seiten profitieren.“

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