Die Fans sind sauer, der Heimvorteil existiert nur noch am Papier, einige Spieler haben Angst vorm Misserfolg. Rapids Zoran Barisic hat viel Arbeit vor sich. Er steht dabei selbst gewaltig im Fokus. Die „Krone“-Kolumne von Legende Andreas Herzog:
Rapid macht harte Zeiten durch. Mit dem Europacup-Aus gegen Vaduz kam eine negative Grundstimmung in den Verein, mit den Pleiten gegen Wolfsberg oder die Austria entstanden weitere Brandherde, die schwer zu löschen sind. Weil auch die Qualität fehlt: Auf zwei, drei Positionen im Zentrum - von der Innenverteidigung bis nach vorne - vermisse ich jene Spieler, die den Ton angeben, in Heimspielen Dominanz ausstrahlen können.
Denn die Heimbilanz im Allianz-Stadion ist Wahnsinn, Rapid in der Heimtabelle dieser Saison Letzter! Man glaubte lange Zeit, dass der Heimvorteil enorm ist, wenn das Stadion voll ist. Für manche Spieler scheint es aber inzwischen eine Bürde zu sein, da überwiegt die Angst vor dem Misserfolg.
Zoki Barisic hat bei Rapid alles miterlebt, als Trainer gezeigt, dass er im 4-2-3-1 attraktiv spielen lassen kann. Und natürlich steht er unter spezieller Beobachtung: Denn Barisic muss mit jenen Kickern, die er als Sportdirektor holte, nun als Trainer erfolgreich sein.
Klar hat Rapid allein 2022 viele wichtige Spieler verloren. Ich denke da speziell an Taxi Fountas, der auf der 10er-Position extrem schwer zu decken, trickreich und schnell ist. Druijf und Burgstaller könnten Torgaranten sein, müssen aber besser in Position gebracht werden. Im Cup ist der Aufstieg heute Pflicht, in der Liga wird es schwierig. Weil Sturm und LASK Rapid in der Kader-Qualität überholt haben. Das Ziel Platz zwei ist möglich, aber da muss nun eine nahezu perfekte Saison her.
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