„Extreme Gewalt“

Nord-Stream-Lecks: Erste Bilder von den Schäden

Ausland
18.10.2022 13:00

Unterwasseraufnahmen haben erstmals das volle Ausmaß der Zerstörungen an der Pipeline Nord Stream 1 durch eine Explosion Ende September veranschaulicht. Die mittels einer Unterwasserdrohne angefertigten Videos zeigen, dass mindestens 50 Meter der Gasleitung zerstört oder unter dem Meeresboden begraben worden sind.

Die Aufnahmen wurden am Dienstag von der schwedischen Tageszeitung „Expressen“ veröffentlicht. Trond Larsen, Drohnenpilot der norwegischen Firma Blueye Robotics, sagte dem Blatt, nur „extreme Gewalt kann solch dickes Metall auf diese Weise verbiegen“. Es sei zudem „eine sehr große Auswirkung auf den Meeresgrund“ um die Pipeline zu sehen gewesen, ergänzte Larsen, der die Unterwasserdrohne für die Aufnahmen lenkte.

„Durch starke Explosionen verursacht“
Die dänische Polizei erklärte unterdessen, ihre Untersuchungen der Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der dänischen Wirtschaftszone hätten bestätigt, dass die Zerstörungen „durch starke Explosionen verursacht“ worden seien.

Man konnte mit der Drohne sogar ins Innere der Leitung hineinschauen. (Bild: Screenshot twitter.com/Expressen)
Man konnte mit der Drohne sogar ins Innere der Leitung hineinschauen.
Teile der Röhre liegen unter Betonteilen, 50 Meter der Leitung sind zerstört. (Bild: Screenshot twitter.com/Expressen)
Teile der Röhre liegen unter Betonteilen, 50 Meter der Leitung sind zerstört.

An den von Russland nach Deutschland führenden Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren Ende September vor der dänischen Insel Bornholm vier Lecks entdeckt worden, die laut einem offiziellen dänisch-schwedischen Bericht durch heftige Explosionen verursacht wurden. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas, das tagelang in großen Mengen aus den Leitungen strömte.

Dieses Satellitenbild vom 30. September zeigt den Gasaustritt an der Nord-Stream-1-Pipeline in der schwedischen Wirtschaftszone in der Ostsee. (Bild: ImageSat International (ISI) / AFP)
Dieses Satellitenbild vom 30. September zeigt den Gasaustritt an der Nord-Stream-1-Pipeline in der schwedischen Wirtschaftszone in der Ostsee.

Russland will eigene Experten entsenden
In der Vorwoche erklärte die Regierung in Moskau, man werde keine „Pseudo-Ergebnisse“ westlicher Untersuchungen anerkennen, solange keine eigenen Experten daran beteiligt seien. Drei Diplomaten seien bereits in den vergangenen Tagen einbestellt worden.

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