Herzogin Meghan Markle hat in der neuesten Folge ihres Podcasts mit Paris Hilton über gängige Vorurteile gegenüber attraktiven Frauen gesprochen, die gerne als „dummes Blondchen“ oder Tussi abgestempelt werden. Sie selbst war als junges, leicht bekleidetes Aktenkoffer-Girl in der US-Show „Deal or No Deal“ zum „Objekt“ degradiert worden und habe sich dabei schlecht gefühlt.
Die Herzogin erklärte in der Sendung, dass sie natürlich dankbar war für den Job. Sie brauchte ihn, um ihre Miete und Krankenversicherung zu bezahlen. Gut gefühlt habe sie sich dabei nicht. Von 2006 bis 2007 hielt sie jedoch durch und spazierte mit anderen Frauen lachend und knapp bekleidet mit Koffern über die Bühne der Show.
Gut aussehen und „wenig Substanz“
„Übrigens war ich auf der Bühne von intelligenten Frauen umgeben, aber das war nicht der Grund, warum wir dort waren, und ich ging mit einem flauen Gefühl im Magen nach Hause, weil ich wusste, dass ich so viel mehr war als das, was auf der Bühne als Objekt dargestellt wurde“, sagt sie jetzt darüber. Sie fügt hinzu: „Ich mochte das Gefühl nicht, gezwungen zu sein, nur gut auszusehen und wenig Substanz zu haben. Und so fühlte es sich für mich damals an, auf diesen bestimmten Archetypus reduziert zu werden."
Station für „Polsterung des BHs“
Sie schildert: „Es gab Zeiten, in denen ich am Set von ,Deal or No Deal‘ war und an meine Zeit als Praktikantin in der US-Botschaft in Argentinien, Buenos Aires, zurückdachte und in der Wagenkolonne mit dem damaligen Finanzminister saß und speziell wegen meines Gehirns geschätzt wurde. Hier wurde ich für etwas ganz anderes geschätzt. Ich meine, Sie müssen sich nur vorstellen, dass wir Mädchen vor den Aufnahmen für die Sendung bei Beauty-Stationen Schlange stehen mussten. Es gab verschiedene Stationen, wo man sich die Wimpern machen lassen konnte, oder die Extensions, oder die Polsterung des BHs.“
Die Mädchen hätten ganz bestimmt aussehen müssen. „Wir bekamen sogar jede Woche Gutscheine für Bräunungsspray, weil es eine sehr genaue Vorstellung davon gab, wie wir aussehen sollten. Es ging nur um Schönheit und nicht unbedingt um Köpfchen“, so Meghan. Besonders eingebrannt hat sich eine Erinnerung an eine Frau, die ihren Nachnamen nicht einmal richtig aussprechen konnte, ihr aber befahl, den Bauch einzuziehen. „Markell, saug ihn ein, Markell, saug ihn ein“, habe diese ihr gesagt.
Letztendlich habe sie gekündigt und heute wünscht sie sich, dass ihre eigene Tochter Lilibet einmal nur für ihren Verstand geschätzt wird. „Ich möchte, dass unsere Tochter nach etwas Höherem strebt. Ja, ich möchte, dass meine Lili gebildet und klug sein möchte und stolz auf diese Dinge ist.“
Weibliche Klischees unter der Lupe
Herzogin Meghan, die sei 2018 mit Prinz Harry verheiratet ist und mit ihm und den gemeinsamen Kindern Archie und Lilibet in Kalifornien lebt, spricht in ihrem Podcast auf Spotify allwöchentlich mit berühmten Frauen über weibliche Klischees und wie man diese verändern könnte. „Im Laufe der nächsten Dutzend Episoden werden wir die Schubladen auseinanderreißen, in die Frauen seit Generationen gesteckt wurden - Schubladen wie Diva, verrückt, das B-Wort (Bitch, Anm.) oder Schlampe“, umschrieb die 41-Jährige das Konzept der Show.
„Einige dieser Wörter - diese Bezeichnungen - sind hart, sie sind grob. Und ich möchte ihnen auf den Grund gehen, woher sie kommen, warum sie so lange dort geblieben sind und - was wichtig ist - wie wir an ihnen vorbeikommen können.“ Konkret sprach sie in der neuesten Folge mit Paris Hilton über das englische Wort „Bimbo“, das mit „Dummchen“, „Flittchen“ oder „Tussi“ übersetzt werden kann.
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