Schon als kleiner Bub wollte Jeff Goldblum Schauspieler werden. „Jeden Tag, bevor ich in die Schule gegangen bin, habe ich in einer Dusche mit Glastür geduscht, die Tür beschlug und ich habe darauf geschrieben: ‘Bitte, lieber Gott, lass mich ein Schauspieler werden‘“, erzählte der Hollywood-Star, der am Samstag (22. Oktober) 70 Jahre alt wird, einmal in einem Interview. „Und dann habe ich es wieder weggewischt.“
Niemand in Goldblums Familie oder Umfeld während seiner Kindheit in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania war in der Filmbranche, aber die Eltern unterstützten den Sohn. „Sie fanden das in Ordnung - und dann habe ich ja auch bald schon erste Rollen bekommen und meinen Lebensunterhalt damit selbst verdient.“ Schon als Teenager nahm Goldblum Schauspielunterricht und zog mit 17 Jahren nach New York.
Von Anfang an nahm er die Schauspielerei sehr ernst. „Es geht da nicht nur um ,hey, hab mich lieb, ich brauche Aufmerksamkeit‘. Es geht um etwas Anderes“, sagte der mehr als 1,90 Meter große Goldblum. „Spirituell, humanistisch, gefühlvoll, magisch und mystisch“ sei das Schauspielern für ihn.
Erste Hauptrolle in „Die Fliege“
Schon früh bekam er erste Rollen - in „Der Stadtneurotiker“, „Der große Frust“ und schließlich die erste Hauptrolle in dem Horrorfilm „Die Fliege“. „Nur einmal habe ich einen anderen Job gehabt. Ich habe Kugelschreiber und Bleistifte über das Telefon verkauft, eine Woche lang.“ Schrecklich sei das gewesen. „Ich war nicht mit dem Herzen dabei und dann bin ich krank geworden, das hatte sicher damit zu tun.“
Welterfolge feierte Goldblum schließlich vor allem mit seinen Hauptrollen in den Science-Fiction-Blockbustern „Jurassic Park“ (1993) und „Independence Day“ (1996), auch in den Fortsetzungen war er in den vergangenen Jahren jeweils wieder dabei und im Sommer gerade erst wieder in „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“.
Aber Goldblum war immer vielseitig: Ob Hollywood-Blockbuster, Fernsehserien, Theaterstücke, Werbefilme, „Sesamstraßen“-Gastauftritte - oder auch seine Leidenschaft für Musik, vor allem Freestyle-Jazz. Die ganz große Anerkennung blieb ihm dafür allerdings bisher verwehrt. Zweimal wurde Goldblum für bedeutende Auszeichnungen nominiert - 1996 für einen Oscar, 2005 für einen Emmy - aber beide Male ging er leer aus.
Privat ist Goldblum mit 63 Jahren zum ersten Mal Vater geworden, der zweite Sohn kam zwei Jahre später. Mutter Emilie Livingston, Goldblums dritte Frau nach gescheiterten Ehen mit den Schauspielerinnen Patricia Gaul und Geena Davis, ist halb so alt wie er, das Paar lebt in Los Angeles.
„Mit Sicherheit würde jede objektive Beurteilung meines Lebens zu dem Schluss kommen, dass es bis jetzt sehr ergiebig war und glücklicher, als man es ausdrücken könnte“, sagte Goldblum einmal. „Ich sollte mich schämen, wenn ich das nicht jeden Tag mit Leichtigkeit genau so sehen würde.“
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