Das Wochenende war für viele Fans des Wiener grün-weißen Traditionsklubs eine Erlösung. Nach der 1:0 Niederlage gegen den SV Ried musste Trainer Ferdinand Feldhofer seinen Stuhl als Cheftrainer räumen. Spätestens nach der blamablen Niederlage gegen den schweizer Zweitligisten FC Vaduz brodelte es in der Fanszene des Rekordmeisters und für viele Fans war der Rauswurf des Trainers eine Erleichterung. Doch was kommt jetzt und was braucht der Großstadtklub, um wieder zu alter Größe zu finden?
Schon seit Jahren strauchelt der Rekordmeister von einem Trainerwechsel zum anderen, von einer unkonstanten Saison zur nächsten. Das 2013 ausgegebene Ziel, unter die Top 50 Europas zu kommen, liegt nicht nur in weiter Ferne, sondern kann getrost als gescheitert angesehen werden. Nachdem dieses Jahr ein neuer Rapid-Präsident gewählt wird, welcher den Hütteldorfern neues Leben einhauchen soll, sollten die Problemzonen offengelegt werden. Vor der Cup-Partie gegen den WSG Tirol stellen sich viele Fans die Frage: „Was braucht Rapid“? Hierzu haben wir unsere Leser und auch die grün-weiße Fangemeinschaft befragt, woran es hapert.
1. Professionelles Management
Viele Einsendungen und Verbesserungsvorschläge gehen in die Richtung, dass im Management wenig Professionalität vorherrscht. Einige unserer Leser und auch trauer Fans haben das Gefühl, dass im Verein mehr die Verbindungen zu einzelnen wichtigen Persönlichkeiten im Vordergrund stehen anstatt der Qualifikation der Person - Stichwort Freunderlwirtschaft. Auch muss der neue Präsident zahlungskräftige Sponsoren ans Land ziehen können. Ob man sich hier Salzburg als Vorbild nehmen kann, da gehen die Meinungen aber auseinander.
2. Ein sichtbares Spielsystem
Eine Sache, welche auch Ferdinand Feldhofer immer wieder vorgeworfen wurde, ist das fehlende System bei Rapid. Es zeigte sich in zahlreichen Partien, dass die Spieler nicht wussten, wie sie gefährlich ein Spiel aufbauen können und Tore dadurch an Seltenheitswert gewannen. Auch die teilweise massive Rotation, welche unter Feldhofer betrieben wurde, ist hierbei nicht ausgenommen worden, wie Leser „RomF“ erläutert.
3. Schlechtes Scouting
Gerade Vereine wie Rapid Wien leben von gutem und jungem Spielermaterial. Ohne eine gute Nachwuchsarbeit wird Rapid nicht an die europäische Klasse sich annähern können. Hier blicken viele Fans auch neidisch auf den vermeintlichen Rivalen aus Salzburg, welcher jährlich neues Spielermaterial bekommt, welches nach einigen Saisonen auch wieder gewinnbringend an die europäische Elite weiterverkauft werden kann. Viele Leser finden, der aktuelle Kader ist nicht stark genug, um den eigenen Wünschen nachzukommen.
4. Die Macht der Ultras
Rapid lebt schon seit Jahren von seinen Fans; nicht nur finanziell, sondern auch im Stadion macht sich das bemerkbar. Leider zeigt sich hier auch immer mehr, dass die hart gesottenen Fans zu viel Mitspracherecht haben im Verein und keine Konsequenzen fürchten müssen. Ein Beispiel hierfür ist der Sturm der VIP Tribüne nach der Niederlage gegen Vaduz, welcher mutmaßlich auch zum Aus von Präsident Martin Bruckner führte. Im Interview mit der „Krone“ meinte er „Dieser Mitgliederverein muss im dritten Jahrtausend ankommen! Der Mitgliederverein, so wie er im Moment ist, ist nicht führbar“
Stimmen Sie unseren Lesern zu, was die Probleme beim SK Rapid Wien betrifft oder gibt es noch andere Baustellen, an denen gearbeitet werden soll? Wir freuen uns über Ihre Meinungen!
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