Der Nationalratsabgeordnete Norbert Hofer (FPÖ) hat am Dienstag seine Ideale auf Twitter veröffentlicht. Darunter sind unter anderem Bekenntnisse zur Demokratie und Neutralität Österreichs sowie zu Forschung und einem gerechten Sozialsystem. Kurz danach entflammte zwar eine Debatte bei den Userinnen und Usern, mit den Inhalten hat sie jedoch wenig zu tun.
„Ich bekenne mich zu fruchtbaren außenpolitischen Beziehungen, zur in der Verfassung verankerten Neutralität Österreichs und zu einer weltoffenen Politik in einem geeinten Europa souveräner Vaterländer“, heißt es etwa an einer Stelle. Er achte das „Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen und der Gemeinschaft und fördere direktdemokratische Entscheidungen als Ergänzung zur repräsentativen Demokratie“, schrieb Norbert Hofer im Punkt zuvor.
Wirken mehr als Parteiprogramm
Sein „Credo der Vernunft“ besteht aus 16 Idealen. Der dritte Nationalratspräsident und ehemalige Bundesparteiobmann schrieb beispielsweise von positiven Rahmenbedingungen für Familien, einem stabilen Pensionssystem, einer vernünftigen Standortpolitik und einem „gerechten Sozialsystem, das jenen hilft, die sich nicht selbst helfen können.“ Norbert Hofer begründete das Veröffentlichen seines Credos damit, dass er sich schon länger über seine Ideale als persönlicher Wegweiser Gedanken gemacht hätte. Das Wirken eines Politikers sei „mehr als das Parteiprogramm“.
Diesen Hinweis nahmen einzelne Userinnen und User auf Twitter gleich zum Anlass, um zu fragen, wie bestimmte Punkte zur Politik der FPÖ passen würden, beziehungsweise ob Hofer in der richtigen Partei sei. Tatsächlich griff Norbert Hofer bei seinen Thesen auf Inhalte und das Vokabular des FPÖ-Parteiprogramms zurück. Beispiele sind Familien als „Keimzelle unserer Gesellschaft“ und „Vaterländer“. Sein Credo ist lediglich weniger ausführlich als das Parteiprogramm. In puncto Parteipolitik könnte diskutiert werden, wie die FPÖ zu Hofers ergänzten Punkten steht, wie dem Respekt und Schutz des Privatlebens. Oder ob verkürzte Zusammenfassungen, wie bei den Familien, missverstanden werden könnten.
Debatte um Schriftart entflammt
Trotz ihrer inhaltlichen Anmerkungen kritisierten die Twitter-Userinnen und Twitter-User am Dienstag aber vor allem die verwendete Schriftart Comic Sans. Diese würde dazu führen, dass der Politiker nicht ernst genommen werden könne, und zeigen „welche Zielgruppe er erreichen will“. Comic Sans würde nicht „gerade für den höchsten Vertrauensfaktor sorgen“ und sei 1994 für Comic-Sprechblasen entwickelt worden, heißt es.
Warum Norbert Hofer sein „Credo der Vernunft“ überhaupt veröffentlicht hat, spekulierten die Userinnen und User außerdem. Wahrscheinlich wolle er als Bundeskanzler antreten, möglicherweise als parteiloser Kandidat. Die nächste Nationalratswahl ist im Herbst 2024 geplant. Norbert Hofer ist bereits seit Jahrzehnten in der Politik tätig und war beispielsweise Verkehrsminister in der Bundesregierung unter Sebastian Kurz.
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