Medizin-Schauspiel

Wo Ärzte lernen, mit Patienten zu sprechen

Oberösterreich
19.10.2022 17:00

Verstauchung, Reizdarm, Herzprobleme, Depression... „Ich kenne alles gut“, sagt Schauspieler Ferdinand Kopeinig. Er spielt nämlich oft Patienten für ein ungewöhliches Publikum: Medizinstudenten lernen an ihm Arztgespräche zu führen.

Die Liste der Krankheiten, die Ferdinand Kopeinig, gehabt hat, ist wirklich lange. Das Gute ist: Er hat nicht wirklich daran gelitten, sondern sich nur so tief eingefühlt, dass er den perfekten Patienten spielen kann.

Für die meisten das erste Mal
Und das tut er als Mitglied des Vereins Sophokles, der seinen Sitz in Linz hat und in dem Schauspieler und Ärzte zusammenarbeiten. Das Ziel: „Medizinstudenten üben an uns Schauspielern, wie sie Gespräche führen. Sie können Fragen ausprobieren. Viele haben überhaupt das erste Mal einen Patienten vor sich und könne sich selbst dabei erleben.“

Harte Arbeit davor
Damit Kopeinig glaubwürdig ist, gibt es zuvor ein Rollenstudium: „Ich bekomme ein Skript, das nicht nur Symptome beschreibt, sondern auch die Lebensgeschichte und den Lebensstil des Patienten.“ Bei psychischen Erkrankungen kann es auch sein, dass er ein Fallbeispiel eigenständig vorbereitet, und es einem der Ärzte vorspielt, die ebenfalls im Verein tätig sind: „Ich bekomme dann professionelles Feedback, was ich nachschärfen oder verbessern könnte. Wir wollen auf jeden Fall erkrankte oder leidende Menschen klischeefrei und echt darstellen.“

“Wasserdichte Biographie“
Mittlerweile hat er schon die eine oder andere Patientenrolle im kleinen Finger, z.B. Herrn Dorfer: „Der ist depressiv. Ich kenne ihn in- und auswendig, seine Biographie ist absolut wasserdicht, egal was man mich fragt!“ Kopeinig hat ihn schon oft gespielt.

Der Verein hat bereits eine fixe Kooperation mit der medizinischen Fakultät der JKU abgeschlossen, dass die Schauspieler den Studenten regelmäßig zur Verfügung stehen.

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