Österreich hat jetzt bei der EU in Brüssel ganz offiziell für die Verlängerung der Zulassung des krebsverdächtigen Ackergiftes um mindestens ein weiteres Jahr gestimmt.
„Es ist ein handfester Skandal, dass die Europäische Kommission das Glyphosat trotz fehlender Risikobewertung mindestens um ein weiteres Jahr zulassen will. Das Pflanzengift darf somit weiter auf den Äckern versprüht werden“, so Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Sebastian Theissing-Matei.
Befürchtung des Aktivisten: „Auch 2023 werden wir somit Rückstände des wahrscheinlich krebserregenden Pflanzengifts in unserem Essen finden.“ Seine – wie auch jene von Greenpeace-Chef Alexander Egit – geäußerte Forderung: „Das Mittel muss endlich in der gesamten EU von unseren Äckern und Tellern verbannt werden.“
Jeder, der zu wertvollen Bio-Lebensmitteln greift, leistet durch seine Kaufentscheidung Widerstand gegen die Agrochemie.
Greenpeace-Chef Alexander Egit
Österreich stimmte Verlängerung zu
Während sich die großen europäischen Agrar-Länder Frankreich und Deutschland wenigstens der Stimme enthalten haben und etwa Luxemburg, Malta sowie Kroatien ihre Zustimmung verweigerten, kam aus Wien ein ganz klares grünes Signal für das Pflanzen-Pestizid. GLOBAL-2000-Chemiker Helmut Burtscher-Schaden kritisiert prompt „die naturfeindliche Haltung Österreichs“.
Die fatalen Folgen daraus: Am 15. Dezember wird die gültige Zulassung in der Union auslaufen, aber eine Neubewilligung wurde von den Chemiekonzernen bereits beantragt. Die Krux: Zwar muss für diese noch eine Risikobewertung abgeschlossen werden. Bis das – vielleicht irgendwann im kommenden Jahr – passiert, darf durch das bienentötende Glyphosat ungehindert die Schöpfung belastet werden.
Heftige Kritik auch von Spar und Spitzenkoch
Dieser untragbare Zustand ruft auch SPAR-Vorstand Markus Kaser auf den Plan: „Es ist unverständlich und besorgniserregend, dass die Entscheidungsträger dem Einsatz von Glyphosat keinen Riegel vorschieben.“ Das sieht auch der Spitzenkoch und Mitstreiter des rot-weiß-roten Lebensmittelhändlers, Paul Ivić, so: „Das unselige Mittel zerstört die Bodenqualität. Diese ist aber die Basis für gesunde Lebensmittel.“
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