Sturm auf Schwulenbar
Slowakei: Attentäter wollte Regierungschef töten
Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger war nach neuen Erkenntnissen der Polizei ursprüngliches Ziel eines rechtsradikalen Attentäters, der vergangene Woche bei einem Mordanschlag auf eine Schwulenbar in Bratislava zwei Menschen erschoss. Das gab Polizeipräsident Stefan Hamran am Dienstagabend im Fernsehsender TV Joj bekannt. Der 19-Jährige habe sich am Abend des 12. Oktober mehrmals mit einer Schusswaffe Hegers Privatwohnung genähert.
Weil der konservative Politiker nicht zu Hause war, sei er zu der Bar im Stadtzentrum gegangen, die er ebenfalls schon länger auf seiner Liste möglicher Ziele gehabt habe. Der 19-Jährige erschoss dann nach Angaben der Polizei zwei junge Männer und verletzte eine Frau schwer. Anschließend veröffentlichte er in digitalen Netzwerken Hassbotschaften und eine Art Manifest mit homophoben, antisemitischen und rechtsextremen Inhalten. Schließlich tötete er sich selbst.
Hegers Partei gerät immer mehr in Kritik
Seit dem Anschlag gibt es immer wieder Demonstrationen gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten. Auch die konservativ-populistische Partei von Ministerpräsident Heger wird dabei kritisiert. Ihr gehören auch Abgeordnete an, die sich wiederholt abfällig über Homosexuelle äußerten.
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