Der Lehrermangel war heißes Thema im Wiener Landtag. Die Ansichten dazu sind gespalten.
Die Grünen nennen es Chaos, die ÖVP spricht von Versagen: Gemeint ist in beiden Fällen der Bildungsbereich. Dieser war mit all seinen Problemen am Mittwoch auch dominierendes Thema im Wiener Landtag.
Gleich zu Beginn musste Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr in einer Fragestunde klarstellen, ob er im letzten Gemeinderat bewusst die Unwahrheit behauptet habe. Laut ÖVP hat Wiederkehr gemeint, dass alle Volksschulklassen einen klassenführenden Lehrer hätten. Der ÖVP zufolge, die sich auf einen Schriftverkehr der Bildungsdirektion beruft, haben zwölf Wiener Volksschulklassen aber immer noch keine klassenführende Lehrkraft und werden lediglich mitbetreut.
Verantwortung liegt beim Bund
Wiederkehr hielt aber weiter fest: „Mit Schulbeginn gab es keine Klasse, die nicht besetzt war.“ Lediglich zwölf Klassen - also rund 0,3 Prozent - hätten zu Schulbeginn nur über temporär eingesetzte klassenführende Lehrkräfte verfügt. Der Schulstart hätte angesichts eines „besonderen“ Schuljahres aber gut geklappt. Gemeint sind damit die Herausforderungen durch den Lehrermangel. Man könne die Pädagogen ja nicht einfach „herzaubern“, wenn zu wenig ausgebildet wurden. Die Verantwortung dafür habe „einzig und allein“ der Bund.
Der Lehrermangel stellt uns vor große Herausforderungen. Wir können Pädagogen nicht einfach herzaubern.
Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr
Lückenhafte Organisation
Ein weiterer Kritikpunkt der ÖVP zielte auf die lückenhafte Organisation ab. Diese hatte zur Folge, dass potenzielle Lehrer, die bereit wären zu unterrichten, auch Wochen nach Schulbeginn immer noch auf eine Zuweisung, Dienstverträge oder Gehalt warten.
Bei diesem Punkt hakten auch die Grünen ein. Durch Missmanagement und fehlende Ressourcen in der Personalabteilung der Bildungsdirektion würde der Lehrermangel nur weiter befeuert werden. In einer Dringlichen Anfrage stellen die Grünen daher eine Reihe von Fragen an Stadtrat Wiederkehr.
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