Trotz Irans Drohnen

Israel liefert weiterhin keine Waffen an Ukraine

Ausland
19.10.2022 14:00

Nach dem Auftauchen von iranischen Kamikaze-Drohnen in der Ukraine, die von der russischen Armee verwendet werden, richten sich die Augen zahlreicher EU- und auch NATO-Staaten auf Israel. Doch die israelische Regierung behält weiterhin ihre neutrale Position, beteiligt sich nicht an Sanktionen und liefert keine Waffen oder Luftabwehrsysteme an die Ukraine - um die Beziehungen zu Russland nicht zu gefährden, wird betont.

„Ich möchte deutlich machen, dass wir der Ukraine keine Waffen verkaufen“, sagte Verteidigungsminister Benny Gantz dem Radiosender Kol Chai am Dienstagabend. Man leiste lediglich medizinische und humanitäre Hilfe. Dies werde auch so bleiben. Gantz stellte klar: „Ich bin der Verteidigungsminister und für den Export israelischer Waffen zuständig.“

Verteidigungsminister Benny Gantz (Bild: APA/AFP/JALAA MAREY)
Verteidigungsminister Benny Gantz

Israels begehrtes Luftabwehrsystem
Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba angekündigt, Israel um Luftabwehrsysteme bitten zu wollen. „Wenn Israels Politik wirklich darin besteht, den zerstörerischen Aktionen des Iran konsequent entgegenzutreten, dann ist es an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt“, sagte Kuleba. Durch Drohnen- sowie Raketenangriffe wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben aus Kiew mehr als 70 Menschen getötet.

Zwei Batterien des israelischen Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ (Bild: APA/AFP/Jack Guez)
Zwei Batterien des israelischen Raketenabwehrsystems „Iron Dome“

Ein Militärexperte der israelischen Zeitung „Yedioth Ahronoth“ schrieb am Mittwoch, Israel werde der Ukraine das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stellen. „Erstens haben wir selbst nicht genug“, schrieb er. Außerdem müssten israelische Soldaten mit der entsprechenden Expertise die Abwehrbatterien betätigen. Denkbar sei lediglich die Lieferung von Frühwarnsystemen, wie sie bei Raketenangriffen auf Israel eingesetzt werden.

Diaspora-Minister weicht von offizieller Linie ab
Diaspora-Minister Nachman Shai forderte indes, angesichts der iranischen Lieferungen an Russland müsse Israel von seiner Haltung zum Ukraine-Krieg abweichen und das angegriffene Land ebenfalls mit Waffen versorgen. Die offizielle Linie ist das aber bisher nicht.

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