„Unterbringungskrise“

Asyl: Nun werden auch im Westen Zelte aufgestellt

Politik
19.10.2022 15:23

Zur Unterbringung von Flüchtlingen werden nun auch Zelte im Westen aufgestellt. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Grundstücke in Tirol und Vorarlberg.

Bereits am Donnerstag werden laut Informationen, die der APA vorliegen, Zelte in einer Polizeieinrichtung in Absam-Gnadenwald (Tirol) errichtet, entweder ebenfalls schon am selben Tag oder spätestens Freitag ist dann Feldkirch-Gisingen (Vorarlberg) an der Reihe. Wie viele Notunterkünfte aufgestellt werden, ist noch unklar. Die Beurteilung obliegt der Bundesbetreuungsagentur (BBU). Denn sowohl Tirol als auch Vorarlberg haben zuletzt zugesagt, Container aufstellen zu wollen.

(Bild: MARKUS TSCHEPP)

Allerdings sind sowohl Tirol als auch Vorarlberg bei der Quoten-Erfüllung weit unter den Vorgaben. Gleiches gilt für Kärnten, wo in Klagenfurt und Villach ja schon jeweils fünf Zelte stehen. Den bisher größten Aufstand gegen diese Lösung gab es in Oberösterreich, wo am Gelände der Erstaufnahmestelle Thalham 13 Zelte stehen. Hier erwägt die Lokalpolitik am Nationalfeiertag sogar eine Autobahn-Blockade. Am Mittwoch wurde immerhin mit einer Verlegung der Zelte am Gelände weg von den Nachbargrundstücken begonnen.

Hilfsorganisationen: „Keine Flüchtlings-, sondern Unterbringungskrise“
Unterdessen wandten sich führende Hilfsorganisation in einem offenen Brief an Kanzler, Innenminister, Finanzminister und Integrationsministerin gegen die Zeltlösung: „Niemand will das und diese menschenunwürdige Unterbringung ist auch absolut vermeidbar“, hieß es in dem unter anderem von Caritas, Diakonie, Rotem Kreuz, Asylkoordination und Volkshilfe unterfertigten Schreiben. Es wurde auch betont, dass es sich „nicht um eine Flüchtlingskrise, sondern eine Unterbringungskrise“ handle.

Neu errichtete Zelte für die Unterbringung von Flüchtlingen in Thalham (OÖ) (Bild: APA/DANIEL SCHARINGER)
Neu errichtete Zelte für die Unterbringung von Flüchtlingen in Thalham (OÖ)

Trotz mehrfacher Warnungen, auch vonseiten der Hilfsorganisationen, sei es zu einem Flaschenhals und in der Folge zu einer absehbaren Überlastung der Grundversorgungsquartiere des Bundes gekommen: „Es ist höchst an der Zeit, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.“ Daher appelliert man, dass das Innenministerium ehestmöglich zu einem Unterbringungsgipfel laden solle.

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