Bei 1418 Alpinunfällen in den Tiroler Bergen zwischen 1. Mai und 9. Oktober 2022 gab es 1613 Verunglückte, darunter 54 Tote. Die Zahlen liegen über dem Zehn-Jahres-Mittel. Der Zulauf zu allen Bergsportarten steigt.
Die vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) und der Alpinpolizei jetzt veröffentlichte Unfallstatistik spiegeln wider, dass praktisch alle Bergsportarten immer noch mehr Zulauf bekommen.
35 tote Wanderer
Der Löwenanteil der Unglücke passiert beim Wandern, daher gab es in dieser „Disziplin“ auch die meisten Verunglückten. In Tirol waren 786 Wanderer in Unfälle verwickelt bzw. mussten unverletzt gerettet werden. Das sind zwar weniger als im Vorjahr (868), allerdings mehr als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (772). Die 35 toten Wanderer zwischen 1. Mai und 9. Oktober liegen über der Zahl aus dem Vergleichszeitraum 2021 (27 Tote) und dem Durchschnitt (30 Tote).
Eine gute Tourenplanung ist sehr wichtig. Wir empfehlen, Ausbildungsangebote bei alpinen Vereinen und Bergführern anzunehmen.
Robert Hochstaffl, Präsident Österreichischer Bergrettungsdienst
Herz-Kreislauf-Versagen
Laut ÖKAS starben rund 40 Prozent der Wanderer an Herz-Kreislaufversagen, gefolgt von Stürzen bzw. Stolpern (rund 30 Prozent). Aus der Unfallstatistik ragen neben den Wanderern an zweiter Stelle die Mountainbiker heraus. In Tirol waren fünf tote Bergradler zu beklagen und somit um zwei mehr als im Zehn-Jahres-Mittel. Bei etwa der Hälfte der tödlichen Unfälle stellte Herz-Kreislauf-Versagen die Ursache dar, unter den Toten befinden sich viele Sportler über 60.
Elf Prozent der Unfälle mit E-Bikes
Dramatisch über dem langjährigen Durchschnitt (245) liegt die Gesamtzahl der verunglückten Mountainbiker (404). Hier weist die Statistik seit dem Jahr 2020 einen deutlichen Sprung nach oben aus. Laut ÖKAS und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ist der Anteil von E-Bikes bei den Unfällen österreichweit bei ungefähr elf Prozent. Beim Klettern bzw. Klettersteiggehen liegt die Zahl der bisher Verunglückten (129) überraschenderweise signifikant unter dem langjährigen Durchschnitt (151). Außerdem starben „nur“ drei Menschen. Im Vorjahr und im Zehn-Jahres-Mittel waren es noch sechs.
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