Der Bund macht Druck und will ab Donnerstag auch in Tirol Zelte für die Unterbringung von Flüchtlingen aufbauen. In Tirol sorgt diese Ankündigung für Unverständnis und Ärger. „Nicht nachvollziehbar“, sagt Sozial-Landesrätin Gabriele Fischer. Der Absamer Bürgermeister erwägt sogar eine Anzeige.
Bereits am Donnerstag sollen am Standort des Polizeiausbildungszentrums Wiesenhof in der Gemeinde Absam Zelte aufgestellt werden. Gegenüber der APA spricht Thomas Fussenegger von der Bundesbetreuungsagentur (BBU) von rund zehn Zelten. Nähere Details nannte Fussenegger nicht.
Sozial-LR Fischer: „Nicht die richtige Vorgangsweise“
Tirols Noch-Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) zeigt sich wenig erfreut über das Vorgehen des Bundes. Nicht nachvollziehbar und nicht richtig sei dieser Kurs. Fischer erinnert daran, dass im Fokus des Landes weiterhin die Mobilisierung von „festen Unterkünften“ stehe. Man sei gerade intensiv dabei, Unterkünfte zu organisieren. „Die Unterbringung in Zelten zu einem Zeitpunkt, wo die kalte Jahreszeit bevorsteht, ist aus Sicht des Landes nicht die richtige Vorgehensweise“, sagt Fischer.
Absamer Bürgermeister erhielt keine Informationen
Nicht informiert wurde offenbar auch der Absamer Bürgermeister Manfred Schafferer (SPÖ), der im Gespräch mit der APA verärgert betonte, „noch kein direktes Wort von der BBU“ gehört zu haben. Der Ortschef erwägt sogar eine Anzeige, weil laut Tiroler Bauordnung eine Genehmigung für das Aufstellen eines Zeltlagers vorliegen müsse.
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