Kaufhaus in Krise
Galeria: Deutsche Politik will Kapital von Benko
In der Debatte um frische Staatshilfen für den angeschlagenen Warenhausriesen Galeria hat sich die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur für ein Engagement des Galeria-Eigners René Benko ausgesprochen. „Ja, ich glaube, Herr Benko ist am Zug, auch Kapital mit hereinzugeben“, sagte Neubaur am Mittwochabend vor der „Wirtschaftspublizistischen Vereinigung“ Düsseldorf.
Der kriselnde letzte große deutsche Warenhauskonzern hatte Insidern zufolge einen neuen Antrag auf Staatshilfen gestellt. Erst im Jänner hatte die Bundesregierung das Unternehmen mit weiteren 220 Millionen Euro gestützt, 2021 hatte sich Galeria mit dem Bund auf einen Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro verständigt.
„Keine gute Idee, Galeria pleitegehen zu lassen“
Bei Galeria müsse ernsthaft über Zukunftsperspektiven geredet werden, forderte Neubaur. Der Warenhausriese dürfe nicht zum Fass ohne Boden werden. Zugleich halte sie es aber für „keine gute Idee, jetzt zu sagen, wir lassen Galeria pleitegehen“. Der Einzelhandel spiele eine zentrale Rolle für die Innenstädte.
Galeria Karstadt Kaufhof gehört der Signa Holding des österreichischen Immobilien-Investors Benko. Diese verfügt unter anderem über ein milliardenschweres Immobilien-Portfolio. Der Warenhausriese war 2019 aus der von Benko betriebenen Fusion von Karstadt und Kaufhof hervorgegangen. Aktuell bekommt der Konzern - wie der gesamte Einzelhandel - die durch die hohe Inflation und steigende Energiepreise deutlich eingetrübte Konsumstimmung der Verbraucher zu spüren.
Hohe Verluste seit zwei Jahren
Galeria hatte bereits im Geschäftsjahr 2020/21 einen hohen Verlust geschrieben. Auch für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 2021/22 rechnete die Geschäftsführung dem Geschäftsbericht zufolge mit roten Zahlen.
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