Dürfen Radfahrer Stopptafeln ignorieren oder auf der Straße kurven, wenn es einen Radweg gibt? Wir klären auf.
Seit wenigen Wochen ist die Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Für Radfahrer brachte sie Erleichterungen, aber auch Fragen. Besonders gefährlich wird es, wenn Rad-Lobbyisten Falschnachrichten verbreiten - so wie diese Woche.
Da tauchte im Internet ein Bild einer Stopptafel samt Zusatzschild auf. Dieser Anzeiger deutete darauf hin, dass Radfahrer Stopptafeln ignorieren dürfen. Im Internet wurde das auch von der Wiener Radlobby verbreitet - mit dem Hinweis, dass es sich um einen Versuch der Stadt Wien handle.
Doch die Stadt weiß nichts von einer solchen Regelung. Von der MA 46 heißt es: „Es handelt sich um ein Versehen der Baufirma. Grundsätzlich werden in Wien keine Stopptafeln mit dem Vermerk ,ausgenommen Radfahrer‘ aufgestellt, noch wird es solche geben (da sicherheitsgefährdend und ohne rechtliche Grundlage).“
Es handelt sich um ein Versehen der Baufirma.
Statement der MA 46
Missverständnisse vorprogrammiert
Eine weitere, kaum bekannte Tafel sorgt in der Argentinierstraße für Kopfschütteln. Es ist ein eckiges blaues Schild mit weißem Fahrrad. Soll heißen: Obwohl es einen Radweg gibt, dürfen Pedalritter auch auf der Straße fahren. Weil das einem Motorradfahrer nicht klar war, ist es zu einem Fast-Zusammenstoß gekommen.
ARBÖ-Chefjurist Martin Echsel hält von solche Skurrilitäten wenig: „In der Praxis kann das zu unnötigen Missverständnissen führen.“ Die Novelle habe einiges verkompliziert - statt erleichtert. Die Mobilitätsklubs wurden vom Ministerium gar nicht gehört.
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