Die US-Justiz hat zwei illegale Netzwerke zerschlagen, die Russland mit Militärtechnologie für den Krieg gegen die Ukraine versorgt haben sollen. Insgesamt wurden elf Verdächtige und mehrere Betriebe angeklagt. Eine Firma in Hamburg soll beispielsweise in den Schmuggel von Erdöl und in Geldwäsche involviert gewesen sein.
Den Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, Halbleiter und Mikroprozessoren aus den USA beschafft zu haben, die in Russland etwa in Kampfflugzeugen, Radargeräten, Raketen-Systemen oder Satelliten eingesetzt würden. Einige der elektronischen Bauteile sollen später auf dem Schlachtfeld in der Ukraine beschlagnahmt worden sein. Anderen Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine Schleifmaschine nach Russland geschmuggelt zu haben, die unter anderem bei Atomwaffen- und Verteidigungsprogrammen zum Einsatz kommen könne. Die Maschine ist noch rechtzeitig in der lettischen Hauptstadt Riga abgefangen worden, wie Vertreterinnen und Vertreter der Staatsanwaltschaft Connecticut berichteten.
Öl aus Venezuela und Geldwäsche
Ein weiterer Fall der US-Justiz betrifft Hunderte Millionen Barrel Erdöl aus Venezuela. Diese soll eine Hamburger Firma gemeinsam mit Venezuelas staatlichem Erdölkonzern an russische und chinesische Abnehmer geschmuggelt haben. Laut Staatsanwaltschaft nutzten sie ein komplexes System von Strohfirmen und Bankkonten, um die Transaktion zu verschleiern. Um die Erlöse zu waschen, sei auf Bargeldkuriere und Transfers von Kryptowährungen in Russland und Lateinamerika zurückgegriffen worden. Frachtpapiere sollen gefälscht und Navigationssysteme von Supertankern ausgesetzt worden sein.
„Unsere Ermittler und Staatsanwälte werden unerbittlich sein in ihren Bemühungen, diejenigen zu identifizieren, ausfindig zu machen und vor Gericht zu stellen, deren illegale Handlungen die Rechtsstaatlichkeit untergraben und es dem russischen Regime ermöglichen, seine grundlose Invasion der Ukraine fortzusetzen“, sagte US-Justizminister Merrick Garland. Angeklagt wurden elf Verdächtige und mehrere Firmen. Darunter sind etwa der Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens, Juri Orechow, zwei venezolanische Ölhändler, drei Personen aus Lettland und eine aus der Ukraine. Gegen Orechow und zwei seiner Unternehmen verhängte das US-Finanzministerium zudem Sanktionen.
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