190 Jahre nach seiner Entstehung und 84 Jahre nach seiner Zerstörung während der NS-Zeit wurde nun würdig und zeitgemäß an den jüdischen Tempel von Eisenstadt erinnert.
Die jüdische Gemeinde Eisenstadt war einst erfüllt von blühendem Leben, hatte sogar ihren eigenen Bürgermeister. 1832 wurde mit dem Bau einer großen Synagoge begonnen, nachdem die alte zu klein geworden war. Baumeister war niemand Geringerer als Charles Moreau, seines Zeichens Hofarchitekt des Fürstenhauses Esterházy.
So entstand ein Gebäude mit zweigeschoßigem Hauptraum, dessen oberer Bereich für die Frauen vorgesehen war. Nach dem Anschluss Österreichs an NS-Deutschland 1938 wurde der Tempel vom Nazimob geschändet, die Inneneinrichtung zerstört. Kurz nach Kriegsende wurde das verwüstete Gebäude abgerissen.
Lichtinstallation ließ Synagoge „auferstehen“
Dass nun in einem großen Festakt, an dem sogar der israelische Botschafter Mordechai Rodgold teilnahm, an die Geschichte der Synagoge und der jüdischen Gemeinde Eisenstadt erinnert werden konnte, war primär das Verdienst von Johannes Reiss. Der Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums hatte gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Steiner über Jahre Pläne für eine zeitgemäße Gedenktafel entworfen, die nun feierlich von Stadtchef Steiner und Botschafter Rodgold enthüllt würde. „Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber wir können aus ihr lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Ich überbringe Ihnen ein herzliches ,Shalom‘ aus Israel“, so seine Exzellenz. Im Anschluss an die Zeremonie wurde ein Foto vom Innenraum der Synagoge an die Wand jenes Hauses projiziert, das heute an dieser Stelle steht.
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