„The Next Ora Cat“

Wenn man den Porsche Panamera auf Wish bestellt

Kennt man Wish im Allgemeinen? Das ist eine chinesische Online-Versand-Plattform, bei man so ziemlich alles bestellen kann, was man sich vorstellen kann, der aber selten auch nur annähernd das hält, was sich der Besteller davon verspricht. sogar iPhones. Sagen wir, man könnte auch Autos dort bestellen und sagen wir, wir würden einen Porsche Panamera ordern, dann würde der vermutlich aussehen wie dieses neue - noch namenlose - Modell der Marke Ora. Näheres hier im Video!

Als „The Next Cat“ steht der Wagen auf dem Pariser Autosalon und irritiert dort die Besucher, hat doch Porsche wie alle anderen Hersteller auch ihre Teilnahme abgesagt. Außerdem wird auf den zweiten Blick auch dem unbedarftesten Beobachter klar, was er hier vor sich hat.

Ora ist eine Marke von Great Wall Motor, dem Konzern, der auf dem Gebiet der E-Autos eng mit BMW zusammenarbeitet. Wie viel Münchner Knowhow in der Porsche-Kopie steckt, lässt sich nicht herausfinden, am Messestand stehen „Sprechpuppen“, also junge Leute, die keine Ahnung von dem haben, was sie da an Informationen auswendig gelernt haben. Aber egal, Freundschaft ist die Message der Marke, und immerhin ist das Lächeln des Personals ein freundliches.

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Fotos

So wie der „Blick“ des Autos. Kindchenschema, Kulleraugen. Erstaunlich, dass man trotzdem sofort an Porsche denken muss, wo doch die Front der Zuffenhausener tendenziell aggressiver ist. Und die Heckleuchten könnten auch von Bentley stammen. Die Form ist jedoch sehr Panamera-verwandt. Auch das Heck mit dem ausfahrbaren Heckspoiler.

Nur passen insgesamt die Proportionen nicht ganz, vielleicht wurde das Fax mit den Fotos verzerrt übertragen. The Next Cat wirkt ein wenig wie ein Spielzeugauto, was nicht an der Länge liegen kann, obschon rund 20 Zentimeter geringer als die des Panamera, aber 4,87 Meter sind dann doch recht beachtlich. Aber die 1,86 m Breite und die 1,50 m Höhe hauen das Bild zusammen.

An und für sich genommen ist das aber ein ganz nettes Auto. Auf den Preis kommt es halt an. Dank 300 kW/408 PS und 680 Nm hat man es mit einer veritablen Sportlimousine zu tun, mit Allrad sogar. In 4,3 Sekunden soll es auf Tempo 100 gehen, bei 180 km/h ist dann Schluss mit Beschleunigung. Die Batterie ist mit 83 kWh auch recht groß, reicht aber nur für 430 Kilometer nach WLTP, immerhin wiegt die Katze 2,2 Tonnen ohne Fahrer. Man hört von einer Ladeleistung von 80 kW - mit der Elektronik kann BMW also wohl nicht mehr zu tun haben als mit dem Design.

Das Cockpit wirkt auf den ersten Blick recht elegant, aufgeräumt, mit schwebender Mittelkonsole, Zentral-Touchscreen und Porsche-esken Rundinstrumenten. Was nach hellbraunem Leder aussieht, ist aber Kunstleder der einfachen Sorte. Macht trotzdem alles einen netten Eindruck.

In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern wird Ora bald antreten, in Österreich lassen sie uns noch etwas länger warten. Falls wir darauf warten.