Früher, erzählt Bürgermeister Reinhard Breitfuss, „sind die Leute erst zu uns gekommen, wenn Saalbach voll belegt war!“ Kleines Ausweichquartier für die schillernde Wintersporthochburg? Diese Zeiten sind in Viehhofen allemal vorbei. Die beschauliche Gemeinde am Anfang des Glemmtals hat sich als eigenständige Urlaubsdestination längst einen Namen gemacht.
Aus dem Vorwurf, es sei nichts los, ist in Viehhofen eine Stärke geworden. „Bei uns gibt es kein Remmidemmi, die Feten steigen in Saalbach. Bei uns trinkt man abends lieber gemütlich ein Glaserl Wein“, steht Breitfuss zum Image des Party-Verweigerer-Ortes.
Daran soll sich auch in Zukunft - Stichwort Ski-WM 2025 - nichts ändern. Es gibt ambitionierte Bau-Projekte, doch keines davon soll nur zum Zweck der Ski-Festspiele entstehen. „Ein Hotel wurde verkauft, das ja, aber da entsteht auf der Fläche ein Appartementhotel mit 120 Betten“, sagt Breitfuss. Dessen Fokus den 600 Einwohnern gilt.
Es gibt einen Kindergarten und eine Volksschule, alles sehr leicht zu Fuß erreichbar. Weniger gut: Es gibt derzeit keinen Nahversorger.
Kerstin Schweinberger, Gärtnerin in Viehhofen
Am Dorfplatz wird etwa ein neues Gemeindeamt errichtet, das auch Platz für Büros und einen dringend notwendigen Nahversorger bieten wird. Ein Problem gibt es aber – Breitfuss: „Die ersten Kostenschätzungen von sechs bis sieben Millionen Euro konnten nicht gehalten werden, wir sind eher bei zwölf Millionen. Leider ist der Versorger M-Preis nicht mehr an Bord, jetzt schauen wir uns gerade um Ersatz um.“ Der Baustart soll im Frühjahr erfolgen.
Das Vereinsleben ist gut, wir sind eine wirklich familienfreundliche Urlaubsdestination. Im Urlaubsgebiet liegen wir sehr zentral.
Hans Grünwald, Gastronom in Viehhofen
Etwas Kopfzerbrechen bereitet dem 66-Jährigen die Sanierung von Schule und Kindergarten: „Weil sich die Schätzkosten auf vier Millionen belaufen, können wir nicht alles auf einmal sanieren.“ In sechs Bauabschnitten, jeweils im Sommer, wird das 40 Jahre alte Gebäude nun auf Vordermann gebracht.
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