Neue Klagen
Kreml-Kritiker Nawalny droht doppelt so lange Haft
Der verurteilte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny könnte 30 Jahre im Gefängnis verbringen müssen. Das teilte er am Donnerstag mit. Die Behörden würden ihm nun zusätzlich vorwerfen, Terrorismus und Extremismus gefördert zu haben - während er bereits in Haft war.
„Ich bin ein Genie der Unterwelt“, schrieb der erklärte Gegner von Präsident Wladimir Putin sarkastisch auf Twitter. Seine Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte hätten ihm mitgeteilt, dass die neuen Vorwürfe dazu führten könnten, dass das Strafmaß auf insgesamt 30 Jahre Gefängnis erhöht werde. Derzeit ist Nawalny zu 11,5 Jahren Haft verurteilt.
Der Kreml-Kritiker war im Jänner 2021 bei der Rückkehr aus Deutschland in seiner Heimat Russland festgenommen und wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen und Betrug verurteilt worden. Zuvor war er im August 2020 auf einem innerrussischen Flug vergiftet worden. Russischen Behörden wurde daraufhin ein Mordversuch vorgeworfen. Die Regierung in Moskau hat das jedoch zurückgewiesen.
Nawalny hat den Krieg in der Ukraine verurteilt und Putin unter anderem Machterhalt als Motiv vorgeworfen. Gegen die Teilmobilmachung sprach er sich ebenfalls aus. Diese würde zu einer „riesigen Tragödie und zu einer riesigen Anzahl von Toten führen.“
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