Viren aus dem Eisboden

Schmelzende Gletscher setzen Krankheiten frei

Wissenschaft
21.10.2022 06:00

Pandemien könnten in Zukunft nicht nur von Tieren ausgelöst werden, sondern auch vom Eis, so kanadische Forscher. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es mit dem globalen Temperaturanstieg infolge des Klimawandels wahrscheinlicher wird, dass Viren und Bakterien, die in Gletschern und Permafrostböden eingeschlossen sind, wieder auftauchen und lokale Wildtiere infizieren könnten, zumal sich ihr Verbreitungsgebiet auch näher an die Pole verlagert.

Einen Fall gab es bereits im Jahr 2016: In Sibirien taute Permafrost während einer Hitzewelle auf und setzte Milzbrand-Bakterien frei. Ein Bub infizierte sich bei einem Rentierkadaver und starb. Weitere sieben Menschen erkrankten.

Genetische Analysen von Boden- und Seesedimenten aus dem kanadischen Lake Hazen, dem größten hocharktischen Süßwassersee der Welt, bestätigen ebenfalls das erhöhte Virusrisiko.

15.000 Jahre alte Viren
Chinesische Forscher entnahmen zudem Eisproben und entdeckten darin genetisches Material von 33 Viren. Aufgrund ihrer Lage wurden die Partikel auf ein Alter von etwa 15.000 Jahren geschätzt.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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