Kurios

Irans Sportler fordern WM-Ausschluss ihres Landes

Fußball International
21.10.2022 14:50

Eine Gruppe von Sportlerinnen und Sportlern aus dem Iran hat vom Weltverband FIFA den Ausschluss des Landes von der Fußball-WM gefordert. Als Grund nennt die Gruppe die Unterdrückung der Frauenproteste im Iran und ein brutales Vorgehen gegen Demonstranten. Die Lage von Frauen im Iran sei inakzeptabel, auch im Fußball seien sie nicht vor Repressionen sicher, hieß es in einem Brief an FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Frauen sei der Zugang zu iranischen Stadien weiterhin häufig untersagt. Irans Fußballverband folge den Richtlinien der Regierung und sei damit nicht als unabhängige Organisation zu sehen, wie von der FIFA gefordert. Wie in ähnliche Fällen in anderen Ländern müsse der Weltverband den Iran daher suspendieren, hieß es in dem Brief, der vom spanischen Rechtsanwalt Juan de Dios Crespo an den FIFA-Chef übermittelt wurde. „Es ist Zeit für die FIFA zu handeln: Genug ist genug“, endet der Brief. Die WM findet vom 20. November bis 18. Dezember in Katar statt.

„Die Argumente stützen sich auf die FIFA-Statuten selbst und die Anerkennung und den Schutz der Menschenrechte durch die FIFA-Einheit selbst“, teilte Anwalt de Dios Crespo mit. Der Brief sei am Dienstag zugestellt worden, noch gebe es keine Antwort der FIFA. Diese erhoffen sich die Antragsteller nach einer Sitzung des FIFA-Councils am Wochenende in Auckland. Von der FIFA gab es keine offizielle Stellungnahme.

Der iranische Verband wies das Begehren als „vergeblich“ zurück, wie Verbandsvize Mehdi Mohammadnabi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna sagte. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Staatsführung ausländische Mächte für die Proteste verantwortlich gemacht.

Seit Ausbruch der landesweiten Demonstrationen gegen den Kopftuchzwang haben bereits mehrere prominente Sportler - unter ihnen auch die ehemaligen Fußballprofis Ali Daei, Ali Karimi und Mehdi Mahdavikia - das System wegen der Unterdrückung der Frauenproteste kritisiert und ihre Solidarität mit den Demonstranten verkündet.

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(Bild: KMM)



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