Über die aktuelle Energiekrise müssen sich die Alpenvereinsherbergen keine großen Sorgen machen. Die meisten sind inzwischen energieautark. Die Zellerhütte am Anstieg zum Warscheneck ist ein schönes Beispiel.
Von Vorderstoder aus führt ein steiler Wanderweg zur Zellerhütte, die auf 1575 Höhenmetern auf dem Anstieg zum Warscheneck-Gipfel liegt. Oben gibt es nicht nur ein tolles Panorama mit Blick zum Großen Priel und der Spitzmauer, sondern auch das Erlebnis, dass die ganze Energie selbst erzeugt wird. „Wir haben eine PV-Anlage, die steil montiert wurde. Schnee bleibt kaum liegen. So kann sie auch im Winter Strom erzeugen“, erklärt Hüttenwart Harald Herzog.
Kaum Müll, obwohl viele bewirtet werden
Geheizt wird mit einem Blockheizkraftwerk, das mit Rapsöl betrieben wird. „Sogar unsere Gastronomie haben wir auf totale Umweltverträglichkeit ausgerichtet: Der Hüttenwirt kauft unverpacktes Gemüse und Obst in Kisten von Landwirten der Region, bei Getränken kaufen wir nur große Gebinde.“ Bei rund 250 Essen pro Tag, die in der Wandersaison an Wochenenden ausgegeben werden, fällt kaum Müll an. Dafür hat die Hütte nun das „Umweltgütesiegel“ erhalten.
Die Zellerhütte ist jetzt sogar mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet worden – wir sehen uns schon als Vorbild für Nachhaltigkeit.
Harald Herzog
Noch mehr Energie
Aber es gibt noch Nachbesserungsbedarf. Derzeit läuft die Ausschreibung für die Isolierung der letzten Geschoßdecke mit nachhaltigem Dämmstoff. Auch die PV-Flächen sollen wachsen.
Ski-Tourengeher stehen schon in der Startlöchern
Immer mehr Strom wird hier heroben gebraucht, auch im Winter, denn: „Skitourengehen ist bei uns explodiert“, sagt Herzog, der einen Ansturm erwartet, sobald der Schnee passt. Der Parkplatz im Tal wird sich wieder füllen. „Dabei könnte man mit dem Bus von Windischgarsten herfahren. Wenn das viele machen, wäre unser Umweltkonzept perfekt!“, meint Herzog.
Der Alpenverein betreibt in Österreich 231 Herbergen, viele tragen bereits ein Umweltgütesiegel wie die Zellerhütte.
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