Im Streit um bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter drohen die Gewerkschaften nun mit Streik. LH-Vize Christine Haberlander wünscht sich stattdessen „Gespräche für Lösungen“.
Der Herbst wird heiß: Schon Anfang Oktober kündigten die Gewerkschafter der Mitarbeiter in Kinderbetreuungseinrichtungen „Kampfmaßnahmen“ an, wenn es vom Land OÖ keine zufriedenstellenden Perspektiven für eine bessere Situation der Beschäftigten geben sollte – wir haben darüber berichtet.
Drohender Streik
Nun wurde noch einmal direkt an die zuständige LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) appelliert, wie diese selbst sagt: „In einem Brief fordern die Gewerkschafter Verhandlungen rund um das Gehalt, ansonsten drohen sie mit Streik.“ Haberlander zeigt sich darüber enttäuscht: „Streiken ist streiken. Miteinander reden bedeutet lösen.“ Aber sie signalisiert auch: „Ich bin zu Verhandlungen bereit.“
Oberösterreich will Kinderland werden! Unser gemeinsames Ziel ist, allen Familien Kinderbetreuung zu bieten, wenn sie eine brauchen.
Christine Haberlander, LH-Stv. und Bildungsreferentin
Was blieb vom Sommerpaket?
Außerdem verweist sie auf das sechs Millionen Euro schwere Maßnahmenpaket, das im August, wie berichtet, gemeinsam mit den Belegschaftsvertretern und Erhaltern der Einrichtungen festgelegt worden sei. Einiges wäre sofort umgesetzt worden, etwa die Finanzierung von 80 zusätzlichen Assistenzkräften.
„Es braucht mehr solche Maßnahmen, doch die sind nicht in Sicht“, kritisiert Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft younion. Er weist auf einen massiven Personalmangel in den Einrichtungen hin.
Es kann zäh werden
Auch für Haberlander ist die angespannte Personalsituation der wichtigste Dreh- und Angelpunkt. Rund 200 bis 300 Elementarpädagogen würden derzeit fehlen. Darum könne man auch Kindergruppen oft nicht kleiner machen. Damit pädagogische Arbeit und Betreuungsarbeit auch attraktiv ist, muss freilich auch das Gehalt stimmen.
Laut Haberlander sollten Gewerkschaften, Städte und Gemeinden als Träger der Einrichtungen sowie das Land im November Verhandlungen darüber beginnen. Sie rechnet allerdings mit mehreren Treffen.
Kommentar: Nicht auf dem Rücken der Kinder!
Jeder wünscht sich die beste Betreuung für sein Kind. Wenn aber die Gruppen groß und die Bedürfnisse der Kinder an manchen Tagen unüberschaubar sind, rotieren die Pädagoginnen und Helferinnen. Auch sitzen sie offenbar zwischen den Stühlen, denn Land OÖ sowie Städte und Gemeinden sind nicht in der Lage, Versprochenes auch so umzusetzen, dass die Pädagogen gut arbeiten können.
Aber: Der Wille wird vom Land glaubwürdig signalisiert! Vielleicht müssen alle Beteiligten, auch die Gewerkschaften, näher zusammenrücken - damit der Herbst nicht auf dem Rücken der Kinder und Eltern (zu) heiß wird!
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