Oberösterreich zeigt auch auf der derzeit stattfindenden Kunststoffmesse in Düsseldorf seine Recyclingstärken. Für große Durchbrüche müssen aber alle noch mehr tun - vor allem braucht‘s gemeinsame Lösungen.
Flaschen, in denen Fliesen- oder Bodenreiniger abgefüllt werden, sind ebenso ausgestellt wie Verpackungen von Duschgels. Auf einem anderen Möbel steht ein Bagger, daneben liegen Sandformen für Muscheln und Sterne. „Strandspielzeug aus recyceltem Kunststoff“, sagt Gerold Breuer, Manager beim Ansfeldener Kunststoffrecyclinganlagen-Hersteller Erema. „Die Branche und die Gesellschaft haben begriffen, dass es nicht ohne Recycling geht“, sagt er. Regranulat, Rohstoff aus bereits verwendetem Kunststoff, ist kein Zukunftsthema mehr, sondern heute gefragt.
„Das Klimathema werden wir nur mit Kunststoff lösen“, betont Martin Bergsmann, Technologiesprecher der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer, der mit einer von Landesrat Markus Achleitner begleiteten OÖ-Delegation die Kunststoffmesse in Düsseldorf besuchte.
Von Kreislaufwirtschaft-Enthusiasten ist auf der Messe die Rede. Noch gibt’s aber zu wenig Kunststoff, der recycelt werden kann. „Sehr viel des gesammelten Kunststoffs geht aktuell in die thermische Verwertung“, sagt SML-Chef Karl Stöger. Was nicht nur schlecht ist: „Das spart ja Heizöl.“
„Doch nur mit mehr Sammlung kann man mehr recyceln“, sagt Erema-Chef Manfred Hackl, der in Düsseldorf blaue Sneakers der Marke On trägt, weil diese aus recycelter Faser hergestellt worden sind.
Sechser-Tragerl aus Kunststoff
Zusammenarbeit ist das Zauberwort. „Kreislaufwirtschaft wird nur gemeinsam lösbar sein - da stehen wir erst am Beginn“, sagt Gerhard Dimmler, Technikchef bei Spritzgießmaschinenbauer Engel. Die Schwertberger haben mit Partnern einen Feinkost-Becher entwickelt, der aus von Wasserflaschen gewonnenem Recycling-Kunststoff hergestellt wird. Formenbauer Haidlmair zeigt in Düsseldorf ein Sechser-Tragerl aus Kunststoff - mehr als Gag, aber wer weiß...
Abseits davon dreht sich viel darum, wie die Produktivität gesteigert werden kann. „Die Kunden wollen effizienter produzieren“, sagt ifw-Geschäftsführer Gerald Neudeck.
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