Auswärts in Wolfsberg

Altach entscheidet irres Torspektakel für sich

Fußball National
23.10.2022 16:25

Der Wolfsberger AC hat am Sonntag in der 13. Runde der Fußball-Bundesliga seine bereits fünfte Heimniederlage bezogen. Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt verlor gegen den SCR Altach in einer chancenreichen wie defensivschwachen Partie mit 2:3 (2:2). Für die Kärntner ist es in der Liga die dritte Niederlage in Folge. Die Vorarlberger zogen mit dem Auswärtserfolg in der Tabelle mit dem WAC gleich. Beide halten bei 14 Zählern.

Mario Leitgeb (4.) und Tai Baribo (38.) hatten für die Gastgeber vor der Pause ebenso getroffen wie Noah Bischof (11., 29.), der einen Doppelpack schnürte. Atdhe Nuhiu verschoss für das Team von Coach Miroslav Klose zudem noch einen Foulelfmeter (45.+6). Den Siegtreffer erzielte Alexis Tibidi (71.). Für die Kärntner geht es kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim LASK weiter, die Vorarlberger gastieren bei der Wiener Austria.

Nach der Verletzung von Innenverteidiger Simon Piesinger hat Dutt, der kurzfristig auch den erkrankten Michael Novak vorgeben musste, hinten auf eine Viererkette bzw. ein 4-3-3-System umgestellt. Stabilität in der Defensive brachte das den Kärntnern aber nicht. Doch zunächst gelang den Lavanttalern aus einer Standardsituation die frühe Führung. Leitgeb schoss einen Freistoß zunächst in die Mauer, den Abpraller hämmerte der WAC-Kapitän sehenswert zu seinem ersten Saisontor unter die Latte. Gäste-Keeper Tino Casali war da ohne Chance.

Die Altacher waren keinesfalls geschockt, sondern stellten die Gastgeber im Umschaltspiel vor große Probleme. Vergab zunächst Amankwah Forson die Chance zum Ausgleich (7.), fiel dieser zwei Minuten später. Jan Jurcec hatte im Gegenstoß auf der rechten Seite viel zu viel Platz und passte auf Bischof, der Schifferl verlud und hoch ins kurze Eck traf.

Die Partie wogte nun hin und her, beide Verteidigungsreihen hatten ihre liebe Mühe und Not. Baribo ließ per Kopf aus sechs Metern zunächst die neuerliche WAC-Führung liegen (22.), auf der anderen Seite scheiterte Jurcec nach toller Tibidi-Vorarbeit am glänzend reagierenden Hendrik Bonmann (25.). Erneut besser machte es Bischof, der nach schneller Umschaltaktion das Leder über Bonmann hinweg ins Tor zur 2:1-Führung der Gäste drosch.

Nur vier Minuten später verpasste Bischof den Triplepack, als er einen Konter im tiefen Boden des Lavanttals verstolperte. Das rächte sich umgehend: Nach toller Vorarbeit von Thorsten Röcher umkurvte Baribo Casali und erzielte seinen siebenten Saisontreffer. Das letzte Wort in Hälfte eins hatten aber die Altacher: Nach VAR-Überprüfung wurde ein Foulspiel von Raphael Schifferl im Strafraum an Tibidi nachträglich von Referee Kijas geahndet. Den fälligen Elfmeter schoss Nuhiu an die Stange, Bonmann hatte dabei seine Fingerspitzen im Spiel.

In Hälfte zwei waren beide Teams bemüht, defensiv disziplinierter zu agieren. Der eingewechselte Johannes Tartarotti scheiterte per Volleyschuss an Bonmann (68.), doch drei Minuten später schlugen die Vorarlberger zu. Nach einer guten Chance des WAC konterten die Altacher die Kärntner gnadenlos aus, Bischof legte per Ferse für den 18-jährigen Tibidi auf, der zum 3:2 traf. Der WAC warf in der Schlussphase alles nach vorne, doch Maurice Malone vergab zwei glänzende Möglichkeiten (84., 85.). Csaba Bukta traf in der Nachspielzeit für die Gäste nur die Stange (94.)

Die Reaktionen:

Robin Dutt (WAC-Coach): „Eine 1:0-Führung sollte eigentlich eine gute Geschichte sein, weil der Gegner aufmachen muss und du vielleicht Platz bekommst, um ein zweites Tor zu machen. Aber das Gegenteil war der Fall: Wir verlieren Zweikämpfe in Überzahl, auch beim 1:1 schon und auch bei den beiden anderen Toren. Natürlich hatten wir vorne viele Chancen gehabt und leider auch ein paar hochkarätige vergeben. So hat die Balance ein weiteres Mal nicht gestimmt und deswegen sind wir auf der Verliererstraße.“

Miroslav Klose (Altach-Trainer): „Die Mannschaft glaubt mittlerweile an sich. Deswegen können wir uns immer gute Chancen herausarbeiten. Wir haben sofort eine Möglichkeit gehabt nach dem 0:1 und haben dann den Ausgleich gemacht. Da sind wir mittlerweile ein Stück weiter, weil wir an vielen Sachen gearbeitet haben. Die Mannschaft hat die Leichtigkeit und kann es immer besser umsetzen.“

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(Bild: KMM)



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