Ermittlungen zu CASAG und Co.: Schlüsselfigur Thomas Schmids Angaben und Chats gewähren spezielle Einblicke. Auch zum Verhältnis zu wichtigen Großinvestoren.
Im November 2016 lernt Thomas Schmid René Benko kennen. Eine verhängnisvolle Annäherung. Der damalige Generalsekretär im Finanzministerium ist Ziel von Benkos Begehrlichkeiten nach Steuererleichterungen. Das vermutet die WKStA, das gibt Schmid zu Protokoll. Der hilft dem Finanzjongleur – laut Chats und Ermittlungen: Absetzen des Privatjets und bei der „Bewertung“ einer Liegenschaft in der Wiener Innenstadt. „Gut, dass der Flieger geklärt ist“, schreibt Schmid u. a. (siehe Grafik unten).
Benkos Jobangebot an Schmid
Benko habe Schmid den neudefinierten Job eines Generalbevollmächtigten angeboten. Auch wenn er letztlich Alleinvorstand der ÖBAG wurde: Für die Ermittler ein Fall von Bestechung und Amtsmissbrauch.
Schmid will als Kronzeuge im monströsen Casag-Verfahren fungieren. Für die knapp 50 Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung. Ein weiterer Wichtiger geriet durch Schmids Angaben in den Fokus: Investor Ronny Pecik. Der Telekom-Aufsichtsrat vermittelte Treffen zwischen Konzern und Finanz. Schmid lieh sich dessen Porsche und ließ sich Anzüge bezahlen. Sagt er.
Autos „aus Freundlichkeit“ geliehen
Bestechung und Bestechlichkeit? Peciks Anwalt Norbert Wess: „Mein Mandant hat nie etwas gebraucht von Schmid. Im Gegenteil wurde er gebeten, als Vermittler aufzutreten.“ Pecik habe Schmid Autos geliehen. Aus Freundlichkeit. Und die Anzüge? „Er hat ihm den Schneider empfohlen. Er kann sich nicht vorstellen, dass er auch dafür bezahlt hat.“
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