Leichen entdeckt
Privatjet von „McFit“-Millionär ins Meer gestürzt
Bei der Suche nach einem vermissten Kleinflugzeug mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica haben die Einsatzkräfte zwei Tote entdeckt. Zuvor waren bereits mehrere Trümmerteile im Meer gefunden worden. Bei der Maschine soll es sich um den Privatjet des deutschen Fitness-Millionärs und Loveparade-Chefs Rainer Schaller (53) handeln. An Bord befanden sich auch seine Lebensgefährtin Christiane Schikorsky sowie deren Kinder Aaron und Finja sowie ein weiterer Mann.
Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes seien im Meer gefunden worden, berichtete der Fernsehsender Teletica am Samstag unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Sicherheit. Insgesamt waren sechs Personen an Bord - ein Pilot und die fünf Passagiere.
Die Privatmaschine Typ Piaggio P.180 Avanti war am Freitag auf dem Weg von Mexiko zum Flughafen der Provinz Limón gewesen, als um 18 Uhr (Samstag, 2 Uhr MESZ) der Kontakt mit ihr abbrach, teilte der costa-ricanische Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, mit. Die Maschine habe plötzlich ihre Verbindung mit dem Kontrollturm des Flughafens von Barra de Parismina verloren, daraufhin seien sofort alle Maßnahmen eingeleitet worden, um sie zu orten.
Trümmer und Gepäckstücke gefunden
Etwa 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt wurden am Samstag während eines Erkundungsfluges Teile eines Rumpfes, Sitze und Gepäckstunde gesichtet und später aus dem Meer gefischt. Wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse waren die Sucharbeiten in der Nacht zunächst eingestellt worden. Am Samstag nahmen die Küstenwache und die Behörde für Überwachung des Luftraums die Suche wieder auf. Am Flughafen von Puerto Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.
„Der Fall ist uns bekannt“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. „Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt.“
„McFit“ und Loveparade
Schaller ist Gründer und Besitzer der McFit-Fitnesskette, von der es in ganz Europa 250 Studios gibt. Sein Vermögen wird auf 250 Millionen Euro geschätzt. 2010 geriet Schaller als Loveparade-Veranstalter in die Schlagzeilen, als 21 Menschen starben. Beim Prozess beschrieb er seine Rolle bei der Loveparade als eine eher repräsentative. Er habe Bürgermeister getroffen, auf Pressekonferenzen gesprochen und Interviews gegeben. In den leitenden Mitarbeiter habe er großes Vertrauen gehabt.
Gegen Schaller war nach dem Unglück nie ermittelt worden. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte er keinen Einfluss auf die aus Sicht der Anklage fehlerhafte Planung oder rechtswidrige Genehmigung der Technoparade genommen.
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