Seit Tagen strömen Flüchtlinge aus dem Burgenland zum Grenzübergang Spielfeld. Das führt zunehmend zu Besorgnis. „Die Bewohner haben Angst“, sagt der Bürgermeister.
Einer Dame sind zehn Migranten vom Bahnhof gefolgt. Sie hat sich wirklich gefürchtet“, berichtet Bürgermeister Reinhold Höflechner. Seit etwa zwei Wochen bombardieren ihn Grenz-Bewohner mit Anrufen: Gruppen junger Männern tummeln sich im Ort, hinterlassen Müll, „fragen unsere Fahrer nach Essen“, erzählt Spediteur Heinz Prisching, der sich gleich neben dem Aufnahme-Zelt am Grenzübergang Spielfeld befindet. Noch sei nichts passiert, dennoch herrsche Unruhe und Sorge: „Die Menschen sind noch von 2015 vorbelastet“, so Höflechner.
Situation nicht wie vor sieben Jahren
„Damals waren es aber Tausende Flüchtlinge“, beruhigt Polizeisprecher Fritz Grundnig, von Szenen wie vor sieben Jahren sei man weit entfernt. „Jetzt kommen hier bis zu 100 Flüchtlinge pro Tag aus dem Burgenland an.“ Damit leiste man Unterstützung, nur wenige werden in der Steiermark an der grünen Grenze im Westen aufgegriffen.
Bereits im Nachbar-Bundesland stellen sie den Asylantrag, daher dürfen sie sich hier frei bewegen. „Bis sie wo untergebracht werden, kommen sie in den Wartebereich in Spielfeld.“ Weil an der burgenländischen Grenze gerade mehr Flüchtlinge aufgegriffen werden, staut es sich, bis zu 500 gleichzeitig sind derzeit am Gelände.
Hoffen auf ein besseres Leben
Dass es sich fast nur um Männer zwischen 20 und 35 handelt, bestätigt ein Lokalaugenschein. Muhammed kommt etwa aus Syrien: „Ich habe meine Heimat alleine vor sieben Jahren verlassen, vor 20 Tagen bin ich aus der Türkei hierher.“ Über Ungarn – genauso wie ein Marokkaner. „Aus politischen Gründen“, verrät der 32-jährige Türke Recep. Sie sind alle schon einige Tage da, wie lange genau, verraten ihre gelben Bänder mit Nummern. Alle hoffen auf ein besseres Leben, weshalb sie sich auch ruhig verhielten, sagt die Polizei vor Ort.
Die Bewohner sind emotional. Erinnerungen an 2015 sind da, das darf man nicht unterschätzen. Die Politik muss reagieren!
Bürgermeister Reinhold Höflechner
Den Beamten werden ab nächster Woche weitere Bereitschaftseinheiten helfen, schon zuletzt habe man sukzessive aufgestockt, so Grundnig. Das Heer ist aktuell mit 145 Leuten an der Grenze von St. Anna am Aigen bis Kärnten vor Ort.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.