Duell mit Johnson?

Rishi Sunak bewirbt sich um Amt des Premiers

Ausland
23.10.2022 12:16

Der britische Ex-Finanzminister Rishi Sunak bewirbt sich erneut für das Amt des Premierministers. „Großbritannien ist ein großartiges Land, aber wir sind in einer ernsthaften ökonomischen Krise. Deshalb möchte ich die Konservative Partei anführen und nächster Premierminister werden“, schrieb Sunak am Sonntag auf Twitter. Der 42-Jährige gilt als Favorit im Rennen um die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss. Ein Deal mit Ex-Premier Boris Johnson dürfte unterdessen gescheitert sein.

Er hat bereits deutlich mehr als die notwendigen 100 Unterstützer in der Fraktion zusammen. Sunak war Anfang September im Rennen um die Johnson-Nachfolge gegen Truss unterlegen, die nun bereits nach gut sechs beispiellos chaotischen Wochen wieder aus dem Amt geschieden ist. Sunak wird nun von vielen zugutegehalten, dass er vor genau jenem Chaos, das Truss mit ihrer Wirtschaftspolitik an den Finanzmärkten ausgelöst hat, im Wahlkampf wiederholt gewarnt hatte.

Johnson will ein Comeback
Auch Ex-Premier Boris Johnson soll seinen Hut für das Amt des Premierministers erneut in den Ring werfen. Verbündete gaben schon an, Johnson stehe bereit und habe auch genügend Unterstützer beisammen. Am Samstagmorgen kehrte der 58-Jährige deshalb - nach einem abgekürzten Karibikurlaub - mit seiner Familie wieder nach London zurück.

Kein Deal zwischen Sunak und Johnson
Johnson und Sunak versuchten laut Medienberichten, einen Deal auszuverhandeln, um eine Spaltung der Tory-Partei zu vermeiden. Sie konnten sich bei einem Treffen aber nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen. Zuvor war spekuliert worden, der Favorit Sunak könne Johnson eine Rolle in einem zukünftigen Kabinett anbieten. 

Rishi Sunak uns Boris Johnson (Bild: AFP)
Rishi Sunak uns Boris Johnson

Johnson soll dem „Telegraph“ zufolge nun bereits am frühen Sonntagmorgen in seiner Partei herumtelefoniert und um Unterstützung geworben haben. 

Penny Mordaunt auch im Rennen
Im Rennen ist außerdem die für Parlamentsfragen zuständige Ministerin Penny Mordaunt, die bereits am Freitag ihre Kandidatur offiziell angekündigt hatte. Bis Montagnachmittag können Nominierungen eingehen. Spätestens am kommenden Freitag soll feststehen, wer künftig an der Spitze der Regierung stehen wird.

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