Graue Blockbauten und komplett zubetonierte Flächen - so sehen viele Logistikzentren aus. Mit dem geplanten Projekt in Villach-Federaun wollen die Stadt und Investor DLH allerdings ganz andere Wege gehen.
Das geplante Logistikzentrum in Federaun wird über sieben Hallen und eine operative Fläche von 31.000 Quadratmetern verfügen. „Die Fläche wurde uns bereits vor etwa fünf Jahren angeboten. War aber damals noch nicht interessant“, erklärt DLH-Geschäftsführer Christian Vogt bei der Projektpräsentation. Erst mit der Ankündigung des geplanten zollfreien Korridors der ÖBB in Fürnitz rückte das Areal in Federaun in den Fokus des deutschen Logistikentwicklers.
Mit dem Zollkorridor und der Fertigstellung des Koralmtunnels erwarten wir hier einen Logistikboom.
DLH-Geschäftsführer Christian Vogt
„Bei Logistikprojekten ist die Lage entscheidend. Und nach Fertigstellung des Koralmtunnels und mit dem Zollkorridor liegt Villach inmitten der Baltisch-Adriatischen-Achse sowie der Verbindung auf den Westbalkan und hinunter zu den Häfen Triest und Koper“, so Vogt, der damit rechnet, dass der Standort in Federaun zu einem Logistikhotspot werden werde und ergänzt: „Die Nachfrage nach Logistikflächen ist sehr hoch, das Angebot aber nicht vorhanden.“
Das Zentrum in Federaun werde auf die bestmögliche Nutzung der Eisenbahn ausgerichtet. So sollen zum Beispiel Unternehmen angesiedelt werden, die viel Logistik auf der Schiene abwickeln. Doch Schienen wird es in dem Park keine zu finden geben. Der Transport zwischen Verschiebebahnhof und dem Zentrum soll mittels Elektro-Lkw erfolgen.
Photovoltaik und Fernwärme
Bei der Umsetzung des Logistikstandortes wird jedenfalls stark auf Nachhaltigkeit gesetzt. „Die Anbindung der neuen Hallen an das regionale Fernwärmenetz, die Installierung von Photovoltaikflächen auf dem Dach und der Erhalt von 25 Prozent des erworbenen Areals an Grünfläche sowie die Ausrichtung auf die Eisenbahn werden den Rail Log Park zu einem Vorzeigeprojekt machen“, meint Bürgermeister Günther Albel. Auch bei der Außenbeleuchtung werde auf die Natur geachtet. So wird diese gedimmt, um zum Beispiel nachtaktive Vögel nicht zu stören.
Warten auf Umweltbericht
Der Baubeginn des Rail Log Park hängt derzeit noch vom Umweltbericht des Landes Kärnten ab. „Wir sehen dem gelassen entgegen, da der Vorbericht bereits positiv für das Projekt ausgefallen ist“, so Bürgermeister Günther Albel. Vogt geht davon aus, dass man Ende 2023 mit den Arbeiten beginnen könne. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant. Entstehen sollen zwischen 150 und 180 Arbeitsplätze. In das Zentrum investiert der deutsche Logistikentwickler etwa 30 bis 40 Millionen Euro.
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