Das eingespielte Basketball-Team der WU ist bereit, ein großer Teil des Kaders steht wohl zum letzten Mal in den Startlöchern. Das Ziel: der Championship-Titel der Austrian College Sports League (ACSL). Die Spieler sind „hungriger“ denn je. Der Weg bis hierher war voller Höhen und Tiefen, doch jetzt soll sie nichts mehr aufhalten.
„Wir wollen den Championship-Titel, alles andere ist unwichtig“, sind sich Aldin Avdic und Filip Lukijanovic, die beiden Captains des WU Tigers Basketball Herren-Teams, einig. Mit dieser selbstbewussten Aussage starten nicht nur Aldin und Filip, sondern das gesamte Team der Tigers in die neue Season 2022/2023. Doch, um die Stärke dieser Aussage wirklich verstehen zu können, schauen wir zurück an den Beginn.
Genau genommen in das Jahr 2018, als Mak Bajrektarevic das Basketball-Herren-Team der WU Tigers übernahm. Bajrektarevic war von Anfang an mit dabei, als Mitgründer der ACSL startete er schon im Jahr 2014 seine Karriere als Spieler. Dort fühlte er sich nach 20 Jahren Spielererfahrung auf internationalem Niveau zu Hause. Ein fantastisches Highlight war die Saison 2015/2016, als Mak zusammen mit seinem damaligen Tigers-Team den Championship-Titel der ACSL ergattern konnte. „Ich durfte schon einige nationale und internationale Titel im Basketball feiern, aber die Championship 2016 war einzigartig. Dieses Gefühl nach dem Sieg, habe ich davor noch nie gehabt“, schwärmt der aktuelle Trainer der WU. Eine starke Knieverletzung zwang den langjährigen Spieler jedoch zum Ende seiner aktiven Karriere. So wechselte er 2018, nicht ganz freiwillig, vom Spielfeld auf die Trainerbank und in ein neues Kapitel.
Titel war zum Greifen nahe
Eine Sache war für den neuen Tigers-Coach von Beginn an klar. Er würde als Trainer so lange an der WU bleiben, bis er die Chance hat, mit seinem Team den ACSL-Titel zu holen: „Ich will den Burschen zeigen, wie es sich anfühlt, die Championship zu gewinnen.“ In den ersten zwei Saisonen unter Coach Mak zeigte das damals noch sehr junge Team sein Potenzial. Der Einzug in das große Finale der „Final Four“ gelang gleich zweimal hintereinander.
Ich durfte schon viele nationale und internationale Titel im Basketball feiern, aber die Championship 2016 war einzigartig.
Mak Bajrektarevic
In der Liga gilt das Turnier als Saison-Höhepunkt. Dort treffen die vier besten Teams (die „Final Four“) der gesamten ACSL zusammen und kämpfen um den Titel. Beide Male war für die WU Tigers im Halbfinale Endstation. Doch das konnte das Team nicht stoppen: „Wir wurden immer hungriger und hungriger.“ Die nächste Möglichkeit auf einen potenziellen Championship-Titel ließ jedoch auf sich warten, COVID-19 machte der folgenden Saison einen Strich durch die Rechnung. Keine Spiele und auch keine Trainings waren nunmehr möglich.
Mit neuem Wind und frisch getankter Energie starteten die WU Tigers nun in die Post-COVID-Saison 2021/2022, um den Traum des Championship Titels endlich zu verwirklichen. „Die Stimmung im Team war sehr positiv. Jedes Jahr sind wird dem Titel näher gekommen, Stück für Stück. In der Season nach COVID war für viele klar, dass wir das beste Basketball-Team der ACSL waren und wir uns dieses Jahr den Titel holen würden“, so Mak. „Über die Jahre sind wir zu einer Familie zusammengewachsen. Wir gehen zusammen feiern, trinken und trainieren gemeinsam“, erklärt Filip.
Stimmung „unglaublich bedrückend“
Diese positive Stimmung konnten die WU Tigers auch in die Tat umsetzen. Sie spielten ihre bisher stärkste Saison. Als bestgeranktes Team der ACSL-Basketball-Liga, als „first seed“, erreichten sie erneut die „Final Four“. Im Halbfinale spielten sie gegen die Uni Wien Emperors ein unfassbares Spiel, das Parkett wurde zum „Schlachtfeld“. Am Ende mussten sich die WU Tigers nur ganz knapp dem späteren Champion geschlagen geben: „Die Stimmung in der Umkleide nach dem Spiel war unglaublich bedrückend. Es sind auch Tränen geflossen. Jahre lang haben wir auf diesen einen Moment hintrainiert und der Traum ist geplatzt“, erinnert sich Mak.
„Wir sind noch nicht fertig“
Alle waren sich einig, dass diese die größte Niederlage gewesen war. Der Traum des Championship-Titels war geplatzt. Viele Spieler hatten geplant, nach der Saison 2021/2022 ihre Karriere zu beenden, am Ende des Spieltages kamen sie jedoch mit einer klaren Entscheidung zu ihrem Coach: „So können wir das nicht stehen lassen. Wir sind noch nicht fertig“. Mak trommelte das gesamte Team noch einmal zusammen. Für eine letzte Runde, eine letzte Chance - „One Final Dance“. Am 19. November startet die letzte Saison für Mak und seine Jungs. Sie treten in der Stadthalle gegen ihre Erzrivalen an: die Uni Wien Emperors. Und sie haben nur eines im Kopf: den Titel. Für einige Tigers wird es wohl die letzte Chance sein ...
Nico Schaller
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