Die Zelte für Flüchtlinge in der Gemeinde Absam (Bezirk Innsbruck-Land) sorgen auch bei den Tiroler Sozialen Diensten (TSD) für Unmut. Der Betriebsrat kritisiert die fehlende Kommunikation: „Wir wollen wissen, was auf uns zukommt!“ Zentrale Informationen erfahre man stets nur über Berichte in den Medien.
Für hitzige Debatten sorgte das Aufstellen von Zelten für Flüchtlinge in Absam durch die Bundesbetreuungsagentur (BBU). Herbe Kritik kommt nun vom Betriebsrat der Tiroler Sozialen Dienste (TSD). Dieser wandte sich in einem Schreiben, das der „Tiroler Krone“ vorliegt, an die Angestellten. Auf absolutes Unverständnis stößt vor allem, „dass wir die Information, bis Ende November rund 500 neue Plätze für Asylwerber schaffen zu müssen, der Presse entnehmen müssen“.
Als Arbeitnehmervertreter wünsche man sich, „dass wir unmissverständlich durch unsere TSD-Betriebsführung aufgeklärt werden, was auf uns de facto zukommt“.
„Wünschen uns eine klare Aufklärung von Leitung“
Was besonders in dem Schreiben hervorsticht: Darüber, wie die Betreuung sichergestellt werden kann, wo die neuen Einrichtungen der TSD sein werden und wer diese letztlich betreuen soll, wird der Betriebsrat im Dunkeln gelassen. „Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden benötigt und wann werden diese eingestellt?“, lautet die zentrale Frage an die Führung.
Man habe mehrmals vorgetragen, dass ausreichend Personal für neue Einrichtungen organisiert werden müsse, bevor diese besiedelt werden. „Wir wünschen uns vollkommene Aufklärung durch die Geschäftsleitung und klare Aufgabenzuteilungen – und dies unter Angabe von zu erwartenden Betreuungsschlüsseln für alle Regionen Tirols“, so die Forderung.
Wir gehen davon aus, dass der Einzug der Flüchtlinge in den nächsten Tagen passieren wird.
BBU-Pressesprecher Thomas Fussenegger
Zelte für TSD „untragbar“, laut BBU Einzug „in den nächsten Tagen“
Auch zu den Zelten hat der Betriebsrat eine klare Meinung. Diese seien „unangebracht, untragbar, unnötig und der Würde des Menschen nicht entsprechend“. Betont wird zudem, dass die erhöhten Flüchtlingszahlen schon länger bekannt seien. „Warum handelt man erst jetzt, wo man nicht mehr auskommt?“ Abschließend fordert der Betriebsrat von der Geschäftsführung und der neuen Landesregierung, „dass nicht nur für ausreichend gute Unterbringung gesorgt wird, sondern ebenso für genügend Personal“.
Übrigens: Noch stehen die Zelte in Absam leer. Platz gibt es für 96 Flüchtlinge. Wann die ersten einziehen, ist laut BBU-Pressesprecher Thomas Fussenegger noch unklar. „Wir gehen aber davon aus, dass das in den nächsten Tagen passieren wird.“
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