Einen spektakulären Fund haben Meeresarchäologen in Schweden gemacht: In der Nähe der Hauptstadt Stockholm entdeckten sie ein untergegangenes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert. Es handelt sich um das Wrack der „Äpplet“ (Der Apfel), dem Schwesterschiff der „Vasa“, der in Stockholm ein eigenes, weltbekanntes Museum gewidmet ist.
Das Wrackmuseum „Vrak“, das die Entdeckung am Montag präsentierte, sprach von einem weltweit einzigartigen Fund. Das Schiff war nach Museumsangaben 1629 zu Wasser gelassen worden. Es wurde demnach von demselben Schiffsbauer gebaut wie die „Vasa“ ein Jahr zuvor.
Schwesternschiff sank bei der Jungfernfahrt
Die „Vasa“ war bereits bei der Jungfernfahrt kurz nach dem Auslaufen gesunken und Mitte des 20. Jahrhunderts im Stockholmer Hafen wiederentdeckt worden. Die „Äpplet“ wurde gut 30 Jahre nach ihrer Fertigstellung als Teil einer Unterwasserbarriere versenkt, die Feinde daran hindern sollte, Stockholm auf dem Seeweg zu erreichen. Sie wird wohl am Meeresboden verbleiben. Ihr gehe es dort unten am besten, sagte der Archäologe Jim Hansson der Nachrichtenagentur TT.
Die nach einem schwedischen König benannte „Vasa“ mit 64 Kanonen an Bord sollte einst zum Aushängeschild des schwedischen Militärs werden. Das Wrack des Schiffes (Bild oben) wurde 1961 gehoben und ist im bei Touristen äußerst beliebten Vasa-Museum in Stockholm zu sehen.
Der Schiffsbauer hatte damals neben der „Vasa“ noch drei weitere Schiffe bauen lassen: „Äpplet“, „Kronan“ und „Scepter“. Sie alle waren für die schwedische Marine in Seeschlachten im Einsatz.
Im Gegensatz zur „Vasa“ hielt sie sich die „Äpplet“ jahrelang über Wasser, was auch damit zu tun hatte, dass Schiffbauer Hein Jacobsson aus Konstruktionsmängeln der „Vasa“ gelernt hatte und das Schiff etwas breiter baute. Schweden konnte so auch im Dreißigjährigen Krieg gegen Deutschland auf die „Äpplet“ zählen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.