Das demokratische Europa - und damit auch Österreich - ist mit der Ukraine solidarisch. Die Reichweite dieser Solidarität ist aber nie genau definiert worden. Diese Frage wird jedoch schlagend, wenn es um die Kriegsziele der Ukraine geht.
Die Meinungen gehen langsam immer weiter auseinander. Die Regierung in Kiew nennt als Kriegsziel die Rückeroberung aller Gebiete inklusive der Krim. Dafür gibt es Unterstützung in politischen Kreisen der USA: „Die Ukraine muss den Krieg gewinnen.“
Stimmen in Europa formulieren anders: „Russland darf den Krieg nicht gewinnen.“ Was heißt das? Russland zurückdrängen bis an die Grenzen vor dem Einmarsch am 24. Februar? Oder bis an die völkerrechtlich anerkannten Grenzen vor der Annexion der Krim 2014?
Ich bin der Meinung, dass Russland ein Kriegsverlierer ist, wenn es die ursprüngliche Absicht nicht schafft, die Ukraine als Staat auszulöschen. Und so sieht es auch aus.
Es wird eine freie Ukraine geben, die es ohne die USA nicht mehr geben würde. Wie die Nachkriegs-Ukraine aussieht, wird daher ebenfalls in Washington entschieden - selbstverständlich „nicht über die Köpfe der Ukraine hinweg“.
In den USA ringen zwei Lager. Das eine: die Gelegenheit nutzen, Russland nachhaltig zu schwächen. Oder die Trumpianer: „Das ist nicht unser Krieg.“ Am 8. November sind Wahlen.
Auch Österreich wird Farbe bekennen müssen.
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