Dass derzeit 1500 Mietobjekte in Linz leer stehen sollen, schreckte die Immobilienbranche auf. Vor allem hohe Preisvorstellungen der Privatvermieter könnten ein Mitgrund dafür sein. Gemeinnützigen-Sprecher bezweifelt das Ausmaß des Überangebots.
„Wenn jetzt jemand in Linz eine Mietwohnung sucht, hat er vom Angebot her alle Möglichkeiten!" Mit diesem Satz sorgte Mario Zoidl, Obmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer, für Aufsehen. In normalen Zeiten seien es 700 bis 800 freie Mietwohnungen, die in der Landeshauptstadt auf den Plattformen zu finden waren - die Zahl hat sich laut Zoidl verdoppelt, beläuft sich aktuell auf etwa 1500 Mietwohnungen, die frei sind.
Vor allem bei Privatvermietungen dürfte der Markt ins Stocken geraten sein. „Derzeit sind die Mietwohnungen einfach viel zu teuer“, bestätigt Kurt Gattringer, Immobilientreuhänder und Chef von RE/MAX Linz-City. Es braucht realistische Preise, so Gattringer. Die Mieten der Gemeinnützigen bieten eine gute Richtschnur, meint er. RE/MAX macht den Eigentümern Preisvorschläge, ehe die Mietersuche anläuft: „Sind die Preise unrealistisch, lehnen wir die Aufträge ab.“
"Die Zeit, in der man alles zu jedem Preis vermieten kann, ist vorbei."
Kurt Gattringer, RE/MAX Linz-City
Kein Wohnungs-Überangebot in Linz ortet Robert Oberleitner, der Sprecher der Gemeinnützigen Bauvereinigungen in OÖ. Für ihn ist die Zahl der 1500 freien Mietwohnungen „nicht nachvollziehbar“. Oberleitner spricht sogar von einer rekordverdächtig niedrigen Leerstandssituation.
Eigentumsmarkt ist am Einbrechen
Aufgrund der Teuerungen, die die Budgets der Menschen enorm belasten, sieht er einen zusammenbrechenden Eigentumsmarkt: „Private Bauträger verkaufen sogar schon Grundstücke mit fertig geplanten Projekten." Der Bedarf nach gemeinnützigen Wohnungen wird zunehmen.
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