1400 Befragte

Mehrheit für die Stärkung des Bundesheeres

Österreich
25.10.2022 12:09

Im Vorfeld des Nationalfeiertags am 26. Oktober in Österreich samt Leistungsschau des Bundesheers spricht sich eine absolute Mehrheit der Bevölkerung für eine stärkere Landesverteidigung aus. 63 Prozent (Acht Prozent mehr als 2021) der Befragten einer Studie sind für eine Erhöhung der Ausgaben für das Bundesheer, 56 Prozent (13 Prozent mehr als 2021) befürworten eine Erhöhung der Zahl der Soldaten.

Hinsichtlich einer Stärkung des Bundesheeres wurden damit die höchsten Zustimmungswerte seit Beginn der Studienreihe erhoben. Die Ergebnisse der durchgeführten Studie wurden vom Verteidigungsministerium in Kooperation mit dem Linzer Market Institut am Dienstag veröffentlicht.

1400 Österreicher befragt
Seit 2019 erhebt das Verteidigungsministerium jährlich Sicherheits- und Bedrohungserleben, verteidigungspolitische Einstellungen und das Image des Bundesheeres in der österreichischen Bevölkerung. Von 29. Juli bis 15. August befragte das Linzer Market Institut zu diesem Zweck 1400 Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahren online. Der Fragebogen wurde dabei vom Auftraggeber konzipiert.

Pessimistische Beurteilung zur Sicherheitslage
Die repräsentative Umfrage ergab eine deutlich pessimistischere Beurteilung der Sicherheitslage: während 2021 noch mehr als 70 Prozent die Sicherheitslage in Österreich als sehr oder eher sicher beurteilten, liegt dieser Anteil nunmehr bei 50 Prozent. Die weltweite Sicherheitslage wird von 57 Prozent der Befragten als sehr oder eher unsicher eingeschätzt.

Teuerungen, Krieg in Europa und Klimawandel
Die Sorgen der Bevölkerung beziehen sich primär auf die steigenden Preise (70 Prozent fühlen sich hierdurch stark bzw. eher bedroht), Spannungen zwischen dem Westen und Russland in Folge des Ukrainekonflikts (60 Prozent stark bzw. eher bedroht) und den Klimawandel (57 Prozent stark bzw. eher bedroht).

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (Bild: P. Huber)
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Während sich 75 Prozent für eine stärkere Unabhängigkeit Österreichs von russischen Gaslieferungen aussprechen, befürwortet eine relative Mehrheit von 46 Prozent, dass Österreich seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland einschränken sollte.

Zustimmung zur Neutralität
58 Prozent stimmen der Aussage völlig zu, dass Österreich neutral bleiben sollte. Wie bereits in den vergangenen Jahren geben außerdem mehr als zwei Drittel (68 Prozent) eine positive Grundeinstellung zum Bundesheer an.

Zitat Icon

Die Österreicherinnen und Österreicher wissen, dass sie sich auf das Bundesheer verlassen können.

Klaudia Tanner (ÖVP), Verteidigungsministerin

„Die Österreicherinnen und Österreicher wissen, dass sie sich auf das Bundesheer verlassen können“, kommentierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) die von ihrem Ressort in Auftrag gegebene Studie. Der Angriffskrieg auf die Ukraine habe aber zu einem stärkeren Bewusstsein für die Bedeutung einer effektiven militärischen Landesverteidigung geführt.

Andere Studie, anderes Bild
Ein etwas anderes Bild zeichnete eine am Wochenende veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Unique-research (500 Personen) im Nachrichtenmagazin „profil“. Dort sprach sich die relative Mehrheit gegen die beschlossene Erhöhung des Heeres-Budgets aus.

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