Verkehrslärm macht krank und ist belastend. Die A12 Inntalautobahn nervt die Menschen auch zwischen Innsbruck und Völs. Sie fordern daher eine Einhausung, damit endlich Ruhe einkehrt.
Konzentrations- und Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes Typ 2, Nervosität, Stress, Angstzustände, Depressionen – all das und noch mehr kann und wird durch Dauerlärm ausgelöst. Die Bevölkerung in Innsbruck-West kann davon ein Lied singen – in Lautstärke von 90 Dezibel, weil man sie sonst nicht hören könnte.
Fotovoltaikanlage und Begegnungszone möglich
Dagegen machen können sie nichts: Die Autobahn können sie nicht abstellen. Was sie aber können: Selbst Lärm machen, im übertragenen Sinn, also eine Interessensgemeinschaft (IG) gründen, eine Petition machen, eine Homepage, Info-Veranstaltungen und Medienauftritte. Ihr Lösungsvorschlag: Eine Einhausung der Autobahn A12 von Mentlberg bis zur Cyta.
Bereits 3000 Unterschriften gesammelt
Das hätte gleich zwei Vorteile: Erstens wäre der Lärm Geschichte und die Menschen in Sieglanger und am Mentlberg könnten endlich wieder ruhig schlafen, und zweitens wären die Innsbrucker Stadtteile miteinander verbunden. Denn auf der Einhausung wäre Platz für Begrünung, Spielplätze, Spazierwege. Fotovoltaik ginge natürlich auch. Die Interessensgemeinschaft Einhausung West hat sich ausgerechnet: 150 Millionen Euro würde die Einhausung kosten, 35.000 Menschen würden davon profitieren, in sieben Jahren könnte das Ding umgesetzt sein. 3000 Unterschriften haben sie bereits für ihre Petition. Die Anwohner können natürlich nicht selbst die Asfinag beauftragen, dazu braucht es die Politik.
Zustimmung seitens der Innsbrucker Stadtpolitik
Und die gibt sich durchaus positiv: Die Innsbrucker Gemeinderatsparteien sind alle dafür, wie es aus dem Bürgermeisterbüro heißt. „Was jetzt vertiefend geprüft wird, ist die Frage, ob man die Autobahn in jetziger Lage absenken und überdachen soll oder es besser ist, sie gleich in den Berg zu verlegen.“ Die ÖVP und FI sehen vor dem Hintergrund der sanierungsbedürftigen Lärmschutzwände die Chance gekommen: „Jetzt müssen wir dieses Zeitfenster nützen und den Druck auf Verkehrsministerin Leonore Gewessler erhöhen.“
Bernhard Hofer von der Interessensgemeinschaft fordert: „Wir wollen, dass wir direkt in die Machbarkeitsstudie miteingebunden werden. Es sind in der IG derart viele Kompetenzen vorhanden, dass wir absolut relevante Beiträge in der Lösung des Lärmschutzes einbringen werden.“
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