Noch am Dienstag

Tirol: 16 Flüchtlinge bezogen umstrittene Zelte

Tirol
25.10.2022 15:44

In den aufgebauten Zelten am Gelände der Polizeischule Wiesenhof im Tiroler Absam (Bezirk Innsbruck-Land) nahe Innsbruck sind am späten Dienstagnachmittag die ersten Asylwerber, nämlich 16 an der Zahl, untergebracht worden. Die Thematik sorgt dieser Tage für Aufregung - der Betriebsrat der für die Flüchtlingsagenden zuständigen Tiroler Sozialen Dienste (TSD) kritisiert die fehlende Kommunikation: „Wir wollen wissen, was auf uns zukommt“, hieß es. Zentrale Informationen würde man stets nur über die Medien erfahren.

Vorerst haben 16 Flüchtlinge die Zelte in Absam bezogen. Dies teilte der Sprecher der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU), Thomas Fussenegger, gegenüber der APA mit. Zudem könnte es sein, dass diese Woche noch weitere aufgenommen würden, sollte keine „Trendumkehr“ passieren.

Von Quartier in Salzburg nach Tirol
Die Betroffenen kommen aus dem Flüchtlingsquartier Bergheim in Salzburg nach Tirol. Niemand wolle Menschen in Zelten unterbringen, versicherte Fussenegger, aber es gehe derzeit nicht anders. Es liege an den Bundesländern und in dem konkreten Fall am Land Tirol, für entsprechende anderweitige Quartiere zu sorgen. „Das Land Tirol hat es in der Hand“, meinte er und verwies darauf, dass das Bundesland vergangene Woche nur 17 Asylwerber übernommen habe.

Die Zelte in Absam (Bild: Birbaumer Christof)
Die Zelte in Absam

TSD-Betriebsrat: „Was kommt auf uns zu?“
Die Zelte für Flüchtlinge in Absam sorgen beim Betriebsrat der Tiroler Sozialen Diensten für Unmut. Dieser wandte sich in einem Schreiben, das der „Tiroler Krone“ vorliegt, an die Angestellten. Auf absolutes Unverständnis stößt vor allem, „dass wir die Information, bis Ende November rund 500 neue Plätze für Asylwerber schaffen zu müssen, der Presse entnehmen müssen“. 

Als Arbeitnehmervertreter wünsche man sich, dass man „unmissverständlich“ durch „die TSD-Betriebsführung aufgeklärt“ werde, „was auf uns de facto zukommt.“ Zu den Zelten hat der Betriebsrat eine klare Meinung. Diese seien „unangebracht, untragbar, unnötig und der Würde des Menschen nicht entsprechend“.

Neue Regierung will Alternativen
Die politisch Verantwortlichen in Tirol, konkret die mit Dienstag im Amt befindliche schwarz-rote Landesregierung, stemmen sich vehement gegen die Unterbringung von Asylwerben in den Zelten und kündigten an, anderweitig Quartiere schaffen zu wollen.

Porträt von Tiroler Krone
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