Russen sehen „Gefahr“

Sorge vor militärischer Eskalation nimmt weiter zu

Ausland
25.10.2022 15:19

Russland beharrt trotz westlicher Zurückweisungen auf der Behauptung, die Ukraine bereite im Krieg den Einsatz einer radioaktiv verseuchten „schmutzigen“ Bombe vor. Eine sogenannte schmutzige Bombe besteht aus radioaktivem Material, das mit konventionellem Sprengstoff freigesetzt wird. Im Unterschied zu einer Atombombe kommt es zu keiner nuklearen Kettenreaktion. 

Die Weigerung der USA, dies zur Kenntnis zu nehmen, sei inakzeptabel, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen am Dienstag in Moskau. Dies sei „ein Ansatz, der alles andere als seriös ist, ein Ansatz, der, so würde ich sagen, unangemessen ist angesichts der Schwere der Gefahr.“

Russland hatte die Vorwürfe am Sonntag publik gemacht, die Ukraine sowie die USA, Frankreich und Großbritannien wiesen sie zurück. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte am Montag, dass an der russischen Behauptung absolut nichts dran sei. „Es ist einfach nicht wahr. Wir wissen, dass es nicht wahr ist“, sagte Kirby.

Nach den russischen Vorwürfen gegen die Ukraine hatte Kiew selbst eine Kontrolle durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) für zwei Forschungsinstitute erbeten, auf deren Arbeit sich Moskau bezieht (siehe Video oben).

Auftakt zu militärischen Eskalation?
Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis rief unterdessen den Westen auf, die von Russland verbreitete Behauptung einer „schmutzigen Bombe“ ernst zu nehmen. Die Vorwürfe Moskaus, dass die Ukraine im Krieg den Einsatz einer atomar verseuchten Bombe auf eigenem Gebiet vorbereite, könnte möglicherweise der Auftakt zu einer militärischen Eskalation sein.

„Es erinnert sehr an Russlands Äußerungen im Vorlauf zum 24. Februar“, sagte Landsbergis. Vor dem Angriff auf die Ukraine seien von Moskau damals auch falsche Informationen über Chemiefabriken verbreitet worden, die angeblich in der Ukraine existierten.

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