Ungleich verteilt

Zuwanderung: Jeder Fünfte im Ausland geboren

Österreich
25.10.2022 19:15

Die Zahl der Zuwanderer steigt. Und im neuen Bericht ist das Flucht-Rekordjahr 2022 noch gar nicht berücksichtigt.

Am Nationalfeiertag wird die rot-weiß-rote Geschichte hochgehalten. Doch für immer mehr Menschen in Österreich spiegelt sich ihre Zugehörigkeit zur Alpenrepublik nicht im Pass oder Geburtsland wider. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zum Thema „Migration und Integration in Österreich“ hervor. Wenn also Politiker von „liebe Österreicherinnen und Österreicher, liebe in Österreich lebende Personen“ sprechen, dann zeigt die aktuelle ÖIF-Broschüre, wer damit eigentlich genau gemeint ist.

  • Am 1. Jänner 2022 lebten etwa 1,842 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort in Österreich, das entsprach 20,5 Prozent der Gesamtbevölkerung - oder jeder fünften in Österreich lebende Person. Im Vergleich zu 2021 stieg der Anteil noch einmal um 0,4 Prozentpunkte. Noch nicht berücksichtigt ist hier das aktuelle Rekordjahr 2022. So werden vermutlich bereits im Oktober mehr Menschen in Österreich um Asyl angesucht haben als nach der Flüchtlingswelle 2015 insgesamt.
(Bild: Krone KREATIV)
  • Und die Zuwanderer sind äußerst ungleichmäßig verteilt. Bezogen auf die 1,842 Millionen Ausländer österreichweit lebte der mit Abstand größte Teil (39,4 Prozent) in Wien. Schlusslicht in der Statistik ist das Burgenland. Hier lassen sich nur zwei Prozent nieder. Von einem Ost-West-Gefälle kann hier keine Rede sein.
  • Die größte Gruppe an Zuwanderern stellt übrigens Deutschland, gefolgt von Bosnien-Herzegowina und der Türkei. Die höchsten Nettozuwächse gab es im vergangenen Jahr jedoch aus Syrien. Der Ukraine-Krieg war im Jahr 2021 statistisch noch kein Thema, wird sich aber sicher in den kommenden Jahren niederschlagen.
  • Interessant: Die Geburtenrate bei In- und Ausländern nähert sich immer mehr an. In Österreich geborene Frauen bekamen im Schnitt 1,41 Kinder. Im Ausland geborene Frauen brachten 1,73 Kinder zur Welt, das waren durchschnittlich 0,23 weniger Kinder als 2016. In Afghanistan, Syrien und im Irak geborene Frauen bekamen 2021 hingegen im Schnitt 2,79 Kinder.
  • Erfreulich: Die Arbeitslosigkeit ging sowohl bei In- als auch bei Ausländern zurück. Während die Arbeitslosenquote der Österreicher von 8,4 Prozent im Jahr 2020 auf 6,8 Prozent im Jahr 2021 sank, verringerte sich die Quote unter ausländischen Staatsangehörigen österreichweit von 15,3 Prozent im Jahr 2020 noch deutlicher auf 11,9 Prozent im Jahr 2021. Das spiegelt sich auch in den Nettojahreseinkommen wider.
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