Kaum zu schützen

London: Kriegsgegner sabotieren Russlands Bahnnetz

Ausland
26.10.2022 11:53

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Kriegsgegner in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert. Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe einem Dorf unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei der sechste Akt seit Juni gewesen, berichtete am Mittwoch das Verteidigungsministerium in London.

Zu dem Sabotageakt habe sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens „Stop the Wagons“ (STW) bekannt, hieß es im täglichen Bericht. Die Aktionen seien Teil eines größeren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus (Weißrussland). Die russische Armee sei von dem mehr als 33.000 Kilometer langen Bahnnetz in Russland enorm abhängig. Nur so könne sie ihre Einheiten in die Kriegsgebiete in der Ukraine transportieren. 

Kreml-Führung zunehmend besorgt
Da viele Strecken isoliert durch kaum besiedelte Gegenden führten, sei es schwierig, sie gegen Sabotage abzusichern, hieß es von den Briten. Die russische Führung werde zunehmend besorgt darüber sein, dass selbst eine kleine Gruppe von Bürgern den Krieg so vehement ablehne, dass sie auf physische Sabotage zurückgreife.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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