Schadstoff-Inventur

Oberösterreich stieß 2021 mehr Treibhausgase aus

Wie schaut’s aus mit der Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Oberösterreich? Die Kurzfassung: schlecht. Die Langfassung findet sich im NowCast2021 des Umweltbundesamts, eine vorläufige Bundesländer-Schadstoffinventur mit dennoch hoher Genauigkeit.

Im Jahr 2020 gab es unter anderem in der Folge der Covid-Maßnahmen einen Knick nach unten. Doch 2021 ging es schon wieder kräftig nach oben, insbesondere in Oberösterreich: Während die Treibhausgas-Emissionen (angegeben in Tonnen CO2-Äquivalent) österreichweit um 4,8 Prozent gestiegen sind, war es in unserem Bundesland ein Plus von 6…Prozent. Zurückgeführt wird der höhere Anstieg in OÖ auf die im Jahr 2021 deutlich erhöhte Stahlproduktion. „Wobei die voestalpine mit innovativen Projekten vorangeht, um die Stahlerzeugung klimaneutral zu machen“, wie Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) anmerkt, damit kein falscher Eindruck über ein schwarzes Stahl-Schaf stehen bleibt.

Ein Windrad kann daran nichts ändern
Im Verkehrs- und Gebäudesektor gab es den größten Zuwachs im Vergleich zu 2020 (+4,3 % bzw. +11 %), was am gestiegenen Verkehrsaufkommen nach Beendigung der Covid-Maßnahmen sowie an der kühleren Witterung und dem daraus resultierenden höheren Heizbedarf lag. Grün-Politiker Kaineder wirft der schwarzblauen Koalition im Landhaus große Versäumnisse beim Klimaschutz vor. Zum Beispiel fehle ein engagierter Ausbau der Windkraft komplett. Daran kann auch die seit sechs Jahren erste Windkraftanlage in Munderfing nichts ändern, die am Nationalfeiertag - zugleich der „Tag des Windes“ - mit einem großen Fest eröffnet worden ist.