Einzigartige Reliefs

Irak: 2700 Jahre alte Marmor-Wandbilder entdeckt

Wissenschaft
27.10.2022 09:18

Vor sechs Jahren haben Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das antike Mashki-Tor in der irakischen Stadt Mossul zerstört. US-Archäologen und ihre irakischen Kollegen, die an dessen Wiederaufbau werken, haben bei ihren Arbeiten prächtige Marmorreliefs aus der Zeit der Assyrer entdeckt, die 2700 Jahre alt sind.

Die Entdeckung wurde an jener Stelle gemacht, wo sich das Mashki-Tor, eines der monumentalen Tore der einstigen, antiken Stadt Ninive, in Mossul befand. Laut den Angaben des irakischen Rates für Altertümer und Kulturerbe stammen die acht Reliefs aus grauem Marmor aus der Zeit des assyrischen Königs Sanherib (etwa 745 bis 680 vor Christus).

Unter Sanherib war Ninive im Norden von Mesopotamien (heute Irak, Anm.) zur Hauptstadt des Assyrischen Reiches geworden. Er ließ die Stadt mit Kanälen, Tempeln und Palästen, von denen der an der Mündung der Flüsse Tigris und Chosr gelegene Südpalast von den assyrischen Bauwerken das größte ist, ausstatten.

Die acht detaillierten Reliefs zeigen Bogenschützen sowie Weinblätter und Palmen. Auch die Inschriften (Bild unten) auf den Steinplatten weisen darauf hin, dass die in den Marmor gemeißelten Abbildungen aus der Regierungszeit von König Sanherib stammen.

Laut dem Leiter des irakischen Archäologen-Teams, Fadel Mohammed Khodr, stammen die prächtigen Marmorreliefs wahrscheinlich aus Sanheribs Palast und wurden später als Baumaterial für das Mashki-Tor verwendet.

IS zerstörte viele archäologische Stätten
Während ihrer Herrschaft über große Gebiete im Irak und in Syrien hat der IS zahlreiche archäologische Überreste zerstört. Südlich von Mossul sprengten sie etwa einen rund 3000 Jahre alten assyrischen Palast in der ehemaligen Königsstadt Nimrud. Die Dschihadisten sehen in solchen Stätten Orte aus der Zeit des „Unglaubens“.

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