Unterschätztes Risiko

Herzinfarkt bei Frauen wird oft noch übersehen

Gesund
27.10.2022 10:40

Obwohl mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, gilt der Herzinfarkt immer noch als „klassische Männerkrankheit“. Frauen würden ihr Risiko deswegen unterschätzen und Symptome zu spät erkennen, warnt das Rote Kreuz.

Zu Symptomen bei Frauen zählen etwa ein Engegefühl und stechende Schmerzen in der Brust, die in die Arme ausstrahlen können, Atemnot, Übelkeit, aber auch Angstgefühle und starkes Schwitzen bei kalter Haut (Kaltschweißigkeit). Diese können entweder plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln. Oft seien die Symptome weniger heftig und nicht so eindeutig wie bei Männern, sagte Katharina Pils, Chefärztin beim Österreichischen Roten Kreuz. Bei Männern sind beispielsweise drückende Schmerzen im Brustbereich, Atemnot und Kaltschweißigkeit bekannt.

Altersunterschied zwischen Geschlechtern
„Frauen erleiden im Vergleich zu Männern oftmals erst im höheren Alter einen Herzinfarkt, nämlich etwa zehn Jahre nach den Wechseljahren. Studien zufolge sind ihre Chancen auf Genesung schlechter als bei Männern. Umso wichtiger ist, dass auftretende Symptome ernst genommen werden und schnellstmöglich der Notruf (144, Anm.) gewählt wird“, sagte die Ärztin. Betroffene sollten sich am besten auf den Boden setzen, mit den Armen abstützen und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht mehr aufstehen.

Umstehende Menschen sollten beengende Kleidung öffnen und die Patientin oder den Patienten beruhigen. Verliert die Person das Bewusstsein und ist keine normale Atmung festzustellen, ist eine Herzdruckmassage nötig. Hier kann zusätzlich ein Defibrillator eingesetzt werden. 

Todesursache bei fast jeder zweiten Frau
Wird ein Mensch innerhalb der ersten drei bis fünf Minuten nach einem Atem-Kreislauf-Stillstand defibrilliert, liegt die Überlebenschance bei 50 bis 70 Prozent. Wie eine Herzdruckmassage und Beatmung richtig durchgeführt werden, beschreibt das Rote Kreuz in einer Anleitung auf seiner Webseite.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind laut Sozialministerium bei 47 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer Todesursache.

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