Der Impfstoff von AstraZeneca birgt ein höheres Risiko für ein Blutgerinnsel als das Vakzin von Biontech/Pfizer. Das hat eine internationale Studie jetzt bestätigt. Insgesamt waren die Fälle jedoch selten.
862 Mal wurde ein „Thrombozytopenie-Ereignis“ bei mehr als einer Million Menschen registriert, die mit AstraZeneca geimpft wurden. In Deutschland und Großbritannien seien das 0,04 Prozent der Impfungen gewesen, sagte die Mikrobiologin Sarah Pitt von der britischen Universität Brighton. Sie war selbst aber nicht an der Studie beteiligt. Für diese zog das Forschungsteam Daten von mehr als zehn Millionen Erwachsenen in mehreren europäischen Ländern und den USA heran.
Erhöhtes Risiko auch bei Johnson & Johnson
Die zentralen Ergebnisse: Das Risiko für ein Blutgerinnsel ist bei einer ersten Dosis mit dem Impfstoff AstraZeneca um 30 Prozent höher als bei einer mit Biontech/Pfizer. Nach der zweiten Dosis gab es keine Unterschiede mehr. Beim Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson könnte ebenfalls ein erhöhtes Risiko bestehen. Hier kamen die Forscherinnen und Forscher zu keiner eindeutigen Schlussfolgerung.
Das Vakzin von AstraZeneca basiert ebenfalls auf Vektorviren und ist eine Impfstoff-Art, die schon zuvor gegen andere Erkrankungen zugelassen war. In wenigen Fällen führte es zu Blutgerinnseln (Thrombosen) mit gleichzeitiger Reduktion der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), einem lebensbedrohlichen Syndrom. Bei Biontech/Pfizer handelt es sich hingegen um einen mRNA-Impfstoff. Hier produzieren Zellen das jeweils wirksame Protein, das als Antigen wirkt.
Der Zusammenhang zwischen Vektorimpfstoffen und Blutgerinnseln wurde bereits kurz nach Beginn der Corona-Impfkampagne Anfang 2021 vermutet. Vertreterinnen und Vertreter europäischer Länder stellten daher weitgehend auf mRNA-Impfstoffe um. Das Vakzin von AstraZeneca wurde in den USA nie zugelassen und der Impfstoff von Johnson & Johnson zu Beginn des Jahres auf bestimmte Personen beschränkt.
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