Neuwagen emissionsfrei

EU: Aus für Benziner und Dieselfahrzeuge ab 2035

Motor
27.10.2022 22:37

Künftig sollen in der Europäischen Union nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Die Regelung soll 2035 in Kraft treten und würde das Aus für Benziner und Dieselfahrzeuge als Neuwagen bedeuten. Darauf haben sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstagabend geeinigt, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Im Jahr 2026 soll die Entscheidung erneut überprüft werden können.

(Bild: kmm)

Die Vereinbarung stelle eine „historische Entscheidung der EU für das Klima“ dar, erklärte der französische Abgeordnete Pascal Canfin, der den Umweltausschuss des EU-Parlaments leitet. Sie sieht vor, dass neue Autos mit Benzin- und Dieselantrieb ab dem Jahr 2035 nicht mehr in der EU zugelassen werden sollen. Damit werde das Ziel „von hundert Prozent emissionsfreien Fahrzeugen“ bis zum Jahr 2035 „endgültig bestätigt“.

(Bild: © Harald Dostal / 2018)

E-Fuels als klimafreundlicher Kompromiss?
Für die Jahre 2025 und 2030 seien Zwischenschritte vorgesehen, berichtet der „Spiegel“. Außerdem wolle man auf einen Kompromiss hinarbeiten, wonach auch der Einsatz von sogenannten E-Fuels infrage kommt. Diese synthetischen Kraftstoffe werden mittels Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt. Bei ihrer Verbrennung entstehen weniger umweltschädliche Abgase, zudem ist ihre Herstellung aktuell noch sehr aufwendig und ihre Energiebilanz noch deutlich schlechter. 

Das Prinzip der Herstellung von eFuels (Bild: mobil.org)
Das Prinzip der Herstellung von eFuels

Nutzt man die Kraftstoffe in einem Motor, läuft dieser quasi klimafreundlich, weil das ausgestoßene CO2 aus der Atmosphäre stammt. Kritiker merken aber unter anderem an, dass synthetische Kraftstoffe in anderen Sektoren wie Schiff- oder Luftfahrt deutlich dringender gebraucht werden als im Straßenverkehr.

„Verbot geht in die falsche Richtung“
Die ÖVP-Europaabgeordnete Barbara Thaler reagierte kritisch auf die Entscheidung. „Das Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 geht leider in die falsche Richtung“, schrieb sie in einer Aussendung. „Der Verkehr muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu müssen ambitionierte Ziele mit der Machbarkeit Hand in Hand gehen. Batteriebetriebene Autos werden ihren Platz im Markt finden. Aber nur auf Elektromobilität zu setzen, reicht dafür nicht aus. So schaffen wir keine Green Jobs in Europa, sondern verlagern unsere Rohstoffabhängigkeit nur nach China, falls es überhaupt genug Rohstoffe für die Elektrifizierung des Verkehrs in Europa gibt“, warnte sie.

Vielmehr sollte Europa „auf Technologieneutralität zu setzen und parallel zum Ausbau der Elektrifizierung auch in alternativer Kraftstoffe zu investieren und auf eine nachhaltige Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors zu setzen“, so die ÖVP-Abgeordnete. 

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(Bild: kmm)



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