Angst vor Nordkorea
Japan erwägt Anschaffung von US-Marschflugkörpern
Japan erwägt angesichts der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomwaffenprogramm die Anschaffung von Marschflugkörpern seiner Schutzmacht USA. Die Regierung denke über den Kauf von seegestützten US-Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk nach, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise.
Hintergrund sei neben der Bedrohung durch Nordkorea auch das wachsende militärische Machtstreben Chinas. Mit Marschflugkörpern hätte Japan die Möglichkeit, feindliche Raketenbasen außer Gefecht zu setzen. Die Anschaffung solcher Angriffswaffen ist in Japan angesichts der pazifistischen Nachkriegsverfassung umstritten.
Japans Sicherheitspolitik war bisher ausschließlich auf Verteidigung ausgerichtet. Vor dem Hintergrund der zunehmend angespannten Sicherheitslage will das G7-Land die Verteidigung des Landes jedoch nun drastisch stärken, wie Ministerpräsident Fumio Kishida erklärte.
Zum Jahresende steht eine Überarbeitung der nationalen Sicherheitsstrategie an. Die Regierung strebt laut Kyodo an, darin den Besitz von Angriffswaffen wie Marschflugkörpern aufzunehmen.
Nordkorea feuerte erneut Rakete ab
Indes hat Nordkorea hat laut Angaben des südkoreanischen Militärs erneut eine potenziell atomwaffenfähige Rakete abgefeuert. Diese sei nach dem Start in Richtung des Meers im Osten geflogen, teilte der Generalstab am Freitag mit.
Bei der Rakete handelte es sich demnach um eine ballistische Rakete. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mehren sich indes die Hinweise für einen bevorstehenden Atomtest durch Nordkorea. Experten rechnen damit, dass Machthaber Kim Jong Un in den kommenden Wochen zudem seinen ersten Atomtest seit 2017 durchführen könnte.
UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen, die - je nach Bauart - auch einen Atomsprengkopf tragen können. Seit Ende September hat Nordkorea in hoher Frequenz Raketentests durchgeführt.
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